Investmenttrend Nachhaltige Geldanlage

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Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) wissen nur 14 Prozent der befragten Privatanleger, was unter nachhaltigen Kapitalanlagen zu verstehen ist. Und das, obwohl in den Altersgruppen bis 35 Jahre immerhin mehr als 30 Prozent angaben, bei der Kapitalanlage schon einmal Nachhaltigkeitsaspekte bei der Geldanlage mit berücksichtigt haben.

Das starke Wachstum nachhaltiger Kapitalanlagen in der jüngsten Vergangenheit, das Untersuchungen belegen, die für die DIA-Studie ausgewertet wurden, ist bislang vor allem auf institutionelle Investoren wie Stiftungen, kirchliche Einrichtungen oder Pensionskassen zurückzuführen. Privatanleger spielen bisher noch keine Rolle.

"Vertrieb hat bisher geschlafen"

In einer Diskussionsrunde des DIA mit der DWS Group am 29. Oktober sprach Roland Kölsch, Qualitätssicherungsgesellschaft Nachhaltige Geldanlage, hier von einem Teufelskreis: Den Privatkunden spreche der Berater nicht auf nachhaltige Anlagen an und umgekehrt meine der Berater, dass der Kunde diese nicht nachfrage. Kölsch brachte es klar auf den Punkt: "Bis vor kurzem hat der Vertrieb hier geschlafen." Das ändere sich jetzt durch die anstehende Regulatorik, nach der der Kunde auch nach seinen Nachhaltigkeitszielen in der Geldanlage befragt werden müsse.

Nachhaltigkeit und Performance schließen sich nicht aus

Es sei ein weit verbreitetes Vorurteil, dass sich Nachhaltigkeit und Performance in der Kapitalanlage ausschlössen, meinte Paul Buchwitz, Fondsmanager der DWS Group. Eher umgekehrt werde ein Schuh draus: Wer Performance möchte, sollte nachhaltig investieren. Gerade in der jetzigen Corona-Krise hätten nachhaltige Kapitalanlagen renditemäßig besser abgeschnitten als der breite Markt.

Einheitliches Siegel?

Moderator Fabian Dittrich vom DIA fragte die Diskussionsteilnehmer, ob man nicht ein anerkanntes Siegel für nachhaltige Kapitalanlagen einführen müsse – analog einem Demeter- oder Bioland-Siegel für Bioprodukte. Laut einer aktuellen DIA-Studie wünschen sich das 48 Prozent der Deutschen. Hier sprach sich Ali Masarwah von Morningstar dagegen aus, auch weil sein Haus Sustainability-Ratings erstelle.  

Autor(en): Bernhard Rudolf

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