Junge Menschen verdrängen das Thema Altersvorsorge

Noch immer sind viele Menschen in Deutschland in Sachen Altersvorsorge uninformiert und müssen deshalb später auch mit spürbaren Einschränkungen rechen. Vor allem bei den 18- bis 35-Jährigen ist die Zahl derjenigen, die sich noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt haben, mit 54 Prozent erschreckend hoch, fand das Marktforschungsunternehmen Psychonomics in seiner Studie "" heraus.

Das konkrete Engagement der Bundesbürger bleibt trotz der schmerzhaften Erkenntnis der Notwendigkeit ergänzender Formen der Altersvorsorge häufig noch beschränkt. So verstreichen aber auch die Chancen des frühzeitigen Beginns lukrativer kapitalbildender Maßnahmen. Gleichzeitig versauern viele Vermögen nach wie vor auf den Sparbüchern mit geringen Renditen“, kommentiert Christoph Müller von Psychonomics das Studienergebnis.

Ein Drittel der Deutschen ist noch immer schlecht informiert
Betrachtet man die gesamte vorsorgerelevante Bevölkerung, so ist es immer noch gut ein Drittel, das sich bislang kaum oder gar nicht über die persönliche Altersvorsorge informiert hat. Auch die prinzipielle Bereitschaft der Bundesbürger, auf Sicht der kommenden zwölf Monate die gesetzliche Rente durch eine betriebliche oder private Vorsorge zu ergänzen, ist mit 25 Prozent niedriger als noch vor drei Jahren (28 Prozent). Selbst wer zu einer privaten Vorsorge bereit sei, habe nicht unbedingt schon einen Vertrag in der Tasche. Rund 17 Prozent dieser Gruppe, so ergab die Studie, hätten noch keine Absicherung.

Vorsorgebereite setzen auf renditestarke Vorsorgeprodukte
Allerdings sehen die Kölner Marktforscher einen – wenn auch kleinen – Lichtstreifen am Horizont: Wer informiert ist, sorgt vor. Mit wachsendem Wissen steigt demnach die Akzeptanz, aktiv an der privaten Altersvorsorge zu arbeiten. So liegen die Investitionen wie schon 2005 bei durchschnittlich 90 Euro im Monat. Interessiert seien die Deutschen vor allem an neuen und renditestarken Formen der privaten Vorsorge jenseits klassischer Lebens- und Rentenversicherungen, Bausparverträgen sowie staatlich geförderten Angeboten wie der Riester- oder Rürup-Rente. So könnten sich fast 40 Prozent der Befragten vorstellen, zumindest einen Teil ihrer Vorsorge mit fondsgebunden Anlagen zu bestreiten.

"Insbesondere klassische Altersvorsorgeprodukte werden von den Kunden oft noch als zu starr, zu komplex oder als zu wenig renditestark angesehen", erklärt Müller. Für die Anbieter bedeute dies, mehr bedarfsgerechte Produktlösungen zu entwickeln, die die Nachfrage nach Sicherheit, Rendite und Verfügbarkeit verbinden. "Und die passenden Kunden für unterschiedliche Produktgruppen gezielt anzusprechen und zu beraten."

Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

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