Kein Durchblick bei der Pflege? - Eine Beratungsdatenbank hilft

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Die Leistungen der Pflegeversicherung wurden zwischen 2015 und 2017 deutlich ausgeweitet. Laut einer repräsentativen Untersuchung der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) fühlt sich allerdings etwa ein Drittel der befragten pflegenden Angehörigen über die Ansprüche des von ihnen umsorgten Pflegebedürftigen nicht sehr gut informiert – bei den Leistungen für sich selbst sind es sogar über 40 Prozent.

Um bei diesen und anderen Themen rund um die Pflege helfen zu können, gibt es für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige einen Anspruch auf kostenlose Pflegeberatung beziehungsweise Pflegeschulung. Diese Angebote werden jedoch häufig nicht genutzt. So zeigt die Analyse, dass an einer Pflegeberatung deutlich weniger als die Hälfte der Befragten, an einem Pflegekurs sogar weniger als zehn Prozent teilgenommen haben.

Eine Datenbank mit über 4.500 Beratungsangeboten zum Thema Pflege
Zwar gibt es viele verschiedene Beratungsformen und -organisationen mit Pflegebezug in Deutschland, allerdings ist diese Angebotsvielfalt schwer zu überschauen. Um in dieser unübersichtlichen Landschaft passende Unterstützungsangebote besser auffindbar zu machen, hat das ZQP eine Datenbank mit über 4.500 Beratungsangeboten im Kontext Pflege aufgebaut. Darin können Ratsuchende deutschlandweit kostenlos, schnell und einfach nach nicht kommerziellen Beratungsmöglichkeiten in ihrer Nähe suchen – zum Beispiel von Pflegestützpunkten, Einrichtungen der Wohlfahrtspflege, Verbraucherverbänden, oder kommunalen Einrichtungen.

„Gute Beratung führt wie ein Lotse durch ein Pflegesystem, das nicht immer leicht zu verstehen und regional häufig sehr unterschiedlich ist. Mit unserer Datenbank möchten wir darum Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen den Zugang zu Beratung erleichtern“, erläutert der Vorstandsvorsitzende des ZQP, Dr. Ralf Suhr.

Besonders gefragt: Beratungsangebote zu Demenz, zur Pflege-Organisation und zu Entlastungmöglichkeiten für Angehörige
Weil in unterschiedlichen Phasen der Pflegebedürftigkeit unterschiedlicher Beratungsbedarf bestehen kann, können die Nutzer der Datenbank Informationsschwerpunkte über Filter gezielt und für sich selbst passend auswählen: etwa zur Finanzierung oder Organisation der Pflege, zu Vorsorgeregelungen und rechtlicher Betreuung, zu Möglichkeiten der Wohnraumanpassung, zu Alltagshilfen für pflegebedürftige Menschen oder zu Krisen und Konflikten in der Pflege. Besonders häufig wird in der Datenbank nach Beratungsangeboten zu Demenz, zur Pflege-Organisation und zu Entlastungmöglichkeiten für pflegende Angehörige recherchiert – Themen, zu denen zum Beispiel auch in den sogenannten Pflegestützpunkten umfassend beraten wird.

Das ZQP betont, mit keinem von den in der Datenbank aufgeführten Beratungsangeboten organisatorisch verbunden zu sein. Daher habe die Stiftung keinen Einfluss auf die Qualität der jeweiligen Beratungen. Das ZQP bietet ergänzend zur Datenbank ein Faltblatt mit den zehn wichtigsten Kriterien für eine umfassende Beratung zum Thema Pflege an. Dieses kann ebenfalls kostenfrei über die ZQP-Beratungsdatenbank heruntergeladen werden.

Mehr Informationen zu der Datenbank gibt es unter www.zqp.de/beratungsdatenbank.

Die Pflegetagegeld-Versicherung richtig und kundengerecht beraten
Auch in der Juni-Ausgabe steht das Thema „Pflege“ auf der Agenda. Unter der Überschrift „Kopf raus aus dem Sand" wird die Pflegetagegeld-Versicherung vorgestellt, wann diese für Kunden wichtig ist und was Makler bei der diesbezüglichen Beratung berücksichtigen müssen. Nachfolgend ein kurzer Auszug aus dem Beitrag:

„Seit Anfang des Jahres sind Versicherer mit neuen Produkten auf dem Markt, die neben dem geänderten Pflegebegriff nun statt der bisherigen drei Pflegestufen auch fünf Pflegegrade berücksichtigen müssen. Alte und neue Produktwelt sind bei den Pflegeversicherungen nur schwer zu vergleichen, meint Philipp Opfermann, Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Geänderte Leistungen fuhren naturgemäß zu anderen Beiträgen. Für Kunden, die jetzt eine neue Pflegeversicherung abschließen, ist der Vergleich ohnehin irrelevant, weil es keine alten Produkte mehr gibt. „Bei der Umstellung von alten auf neue Produkte hat es allerdings an der einen oder anderen Stelle doch stark gerumpelt“, schätzt Opfermann ein. Sprich: Nicht alle Versicherten sind hier gut weggekommen und einige mussten – zumindest nach Einschätzung von Verbraucherschützern – teilweise durchaus auch Leistungseinbußen hinnehmen. Makler sollten Kunden dabei unterstutzen, die für sie passende Absicherung zu bekommen. Das schließt auch ein, sich bei deutlich erhöhten Beitragen eventuell um günstigere Tarifvarianten mit reduzierten Leistungen zu bemühen.“

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Quellen: Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP), Versicherungsmagazin (Elke Pohl)

Autor(en): Versicherungsmagazin

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