Keine Chance für Betrüger

Rund vier Milliarden Euro entgeht der Branche jährlich durch Versicherungsbetrug lautet die Schätzung des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft. Die Zurich Gruppe Deutschland will ab sofort ihre Kräfte gegen derartige Betrugsfälle bündeln und stärken. Dazu wurde eine zentrale Abteilung zur Betrugsabwehr gegründet.

"Erstmals in der deutschen Assekuranz haben wir ein zentrales Betrugsdezernat gegründet, welches für alle Bereiche des Unternehmens gleichzeitig zuständig ist", sagt Rüdiger Hackhausen, Schadenexperte und Vorstandsmitglied der Zurich Gruppe Deutschland. 50 Mitarbeiter sollen in der neuen Abteilung, die in Köln angesiedelt ist, arbeiten. Die Experten sollen sich mit ihrem Fachwissen etwa in den Bereichen Internetrecherche, Kfz Analytik, Aufklärung von Einbruchdiebstahlfällen oder Brandfälle „perfekt im Zusammenspiel mit Innen- und Außendienst ergänzen“, heißt es bei der Zurich. Ein automatisches Betrugserkennungssystem wird die Arbeit der Betrugsabteilung zusätzlich unterstützen.

Das Dezernat setzt sich aus Versicherungskaufleuten, Versicherungsfachwirten oder Juristen zusammen, die früher für verschiedene Sparten anderer Abteilungen verantwortlich waren. Außerdem aus Zurich-Mitarbeitern, die sich auf die Betrugsbekämpfung spezialisiert und intern die Stelle gewechselt haben. Durch die spartenübergreifende Zusammenarbeit der Fraud-Spezialisten werde das "Spartenhopping" besser bekämpft werden, hofft der Versicherer.

Damit grenzübergreifende Betrugsfälle aufgeklärt werden können, ist die Abteilung auch mit ausländischen Zurich-Niederlassungen eng vernetzt. "Versicherungsbetrug wird immer häufiger professionell und international betrieben. Um Betrugsfälle aufzudecken und der Strafverfolgung zuzuführen, aber auch um Prävention zu leisten, nutzen wir die Synergien, die sich Zurich als international agierendem Konzern bieten", sagt Hackhausen.

Und was soll die Maßnahme bringen? Man gehe von einem jährlichen Betrugspotenzial von mehreren Millionen Euro aus, heißt es aus dem Hause Zurich. Die Financial Times Deutschland berichtete in einem Artikel von 20 Millionen Euro, die die zentrale Abteilung einspielen solle.

Bild: © Stephanie Hofschläger/

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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