Kfz-Schadenmanagement: Druck auf Autowerkstätten

Die Innovation Group AG will in Deutschland bevorzugter Dienstleister im Bereich Kraftfahrt-Schadenservice werden, erklärte deren Vorstandsvorsitzender Matthew Whittall am 14. Oktober in Frankfurt am Main. Außerdem sollen die Autowerkstätten unter anderem alle Reparaturen für einen mit der Innovation Group kooperierenden Versicherer unter den vereinbarten Sonderkonditionen geregelt abwickeln.

Das Kerngeschäft der Innovation Group AG besteht im Kfz-Reparaturservice („Motorcare“) als Dienstleister für Versicherer. Dies soll auch so bleiben, die Innovation Group soll auch künftig keine Kundenmarke werden, sagte Whittall. Die derzeitigen Themen seien die Kundenzufriedenheit und die Aufgabe, sowohl den Schadenaufwand als auch den administrativen Aufwand zu minimieren. Der Marktanteil bei den deutschen Versicherern beträgt dabei etwa 40 Prozent, wie Ralf Eisenhauer erläutert, Director Sales & Marketing. Die Gruppe arbeitet derzeit mit ca. 800 Werkstätten zusammen, etwa 2.000 weitere Werkstätten würden dies auch gerne tun und hätten sich bereits beworben. Etwa 130.000 Kfz-Reparaturen organisiert die Gruppe jährlich, bei etwa 20.000 Mietwagenvermittlungen. Der Dienstleister erhält von den Werkstätten fünf Prozent Provision der Rechnungen.

In der Regel arbeite man mit freien, herstellerunabhängigen Werkstätten zusammen, prüfe aber derzeit auch die Zusammenarbeit mit den Werkstätten der sechs großen Marken in Deutschland: Mercedes, BMW, VW, Audi, Ford und Opel. Während die Gespräche mit Opel und Ford positiv verliefen, gebe es Probleme bei den anderen Marken. Gleichwohl möchte die Innovation Group in den deutschen Ballungsräumen mit Markenwerkstätten zusammenzuarbeiten, um Wachstum zu generieren.

Für viel Diskussion sorgte der Plan der Innovation Group, ab Januar 2010 die Autowerkstätten dazu zu bringen, alle Reparaturen für einen mit der Innovation Group kooperierenden Versicherer unter den vereinbarten Sonderkonditionen geregelt abzuwickeln. Denn wenn ein Kunde zuerst mit der Werkstatt in Kontakt tritt, kann bisher die Werkstatt ihre normalen Preise dem Versicherer in Rechnung stellen. Da der Versicherer dadurch sparen würde, will der Dienstleister von den Versicherern eine Gebühr von 50 Euro brutto pro Reparatur erheben. Denn die Innovation Group hat bei diesen Aufträgen einen beträchtlichen Aufwand und erwirtschaftet für die Versicherer einen Mehrwert. Dies führte nicht nur zu Zustimmung. Die Vorteile für die Werkstätten wären: schnellerer Zahlungseingang nach fünf Tagen, also kein Ausfallrisiko, und eine höhere Auslastung ihres Betriebes. Das „Reparaturservice Direkt Konzept“ wurde aber letztlich von allen Versicherern angenommen.





Autor(en): Bernhard Rudolf

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