Lanuvium Award 2009: Pfiffige Ideen für die Versicherungswelt von morgen

Gegenüber den Hochschulen wird immer wieder der Vorwurf laut, dass die Arbeiten Ihrer Absolventen nicht praxisorientiert (genug) seien. Das dies nicht generell so sein muss, ist sich das Analysehaus Morgen & Morgen sicher. Aus diesem Grund hat das Unternehmen 2007 einen Wissenschaftspreis ausgelobt, der versicherungswissenschaftliche Diplomarbeiten und Doktorarbeiten auszeichnet, die einen klaren Bezug zur Praxis der Versicherungswirtschaft haben: Der Lanuvium Award.

Eingereicht wurden dieses Jahr neun Arbeiten, drei Arbeiten wurden prämiert. Auf den 3. Platz kam Dr. Andreas Beckstette, Mitarbeiter des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften Ulm, mit seiner Arbeit „Asset Liability Management in der betrieblichen Altersversorgung: Ein Konzept für den Risikotragfähigkeitsausgleich innerhalb beitragsbezogener „Pensionspläne deutscher Pensionsfonds“. Der Pensionsfonds sei leider zum Stiefkind der Branche mutiert, so Dr. Marc Surminski, der Laudator bei der Preisverleihung auf der DKM, die Arbeit des Preisträgers könne aber sicher dazu beitragen, dass der Durchführungsweg wiederbelebt werde.Die bisherige Welt aus den Angeln heben.

Die Welt aus den Angeln heben
Den 2. Platz machte Dr. Johann Klinge, Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei
NESTOR - Forschungsinstitut für Neue Alterssicherungssysteme und Rechtsbiometrik, mit seiner Dissertation „Ein zukünftiger Altersrentenvertrag unter Wettbewerbsbedingungen“. Diese Arbeit so Surminski, wolle die bisherige Welt aus den Angeln heben und ein völlig neues deutsches Rentensystem schaffen. Der Ansatz des Modells von Klinge sei, die Rentenversicherung als Mischform zu gestalten, die nur noch zu 50 Prozent einen gesetzlichen Rentenversicherungspart besitzt und mit den anderen 50 Prozent auf Kapitaldeckung setzt.

Den 1. Preis erhielt Dr. Holger Müller mit seiner Dissertation „Insurance Guarantee Schemes – Entwicklung eines Insolvenzsicherungssystems für die Kunden von Lebensversicherern auf Basis einer kritischen Analyse international bestehender Systeme“. Ansatz für die Arbeit von Müller ist, dass die Annahme, dass Protektor ohne Probleme diverse strauchelnde Versicherungsunternehmen auffangen kann, trügerisch sei. Somit müsse ein vollkommen neues Rettungssystem installiert werden. Die Preisträger erhielten neben einer Urkunde Preisgelder von jeweils 1.000, 2.000 und 3.000 Euro.

In der Jury für den Lanuvium Award 2009 waren unter anderem Morgen & Morgen-Chef Joachim Geiberger, der eben auch der Initiator und Veranstalter des Wissenschaftspreises ist, Dr. Marc Surminski, Herausgeber der Zeitschrift für Versicherungswesen und Bernhard Rudolf, Chefredakteur von Versicherungsmagazin.Es ist geplant, dass der Preis alle zwei Jahre vergeben werden soll, somit wieder im Jahr 2011.

Autor(en): Meris Neininger

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