Makler Audit 2012: Schlicht und einfach soll es sein

Das Thema Maklerverwaltungsprogramme sowie die technische Kommunikation zwischen Maklern und Versicherern gehören zu den Kernpunkten der Umfrage "Makler Audit 2012", die das Portal deutsche-versicherungsboerse.de (dvb) veröffentlicht hat. Die Makler wünschen sich einfache, standardisierte Prozesse, die zuverlässig funktionieren - so ein Kernergebnis der Befragung.

Speziell untersuchte die dvb die Themenkomplexe Maklerverwaltungsprogramme (MVP), Datenaustausch zwischen Versicherungsunternehmen und –maklern sowie den Tarifierungs-, Angebots- und Antragsprozess (TAA-Prozess). Dabei sei deutlich geworden, so Friedel Rohde, Geschäftsführer der dvb, dass die Technik mittlerweile im Maklerbüro eine zentrale Rolle spiele. Den größten Marktanteil bei den MVP habe die Software "AMS" von AssFINET AG mit 18,5 Prozent (2009, dem Zeitpunkt der vorhergegangenen Umfrage: 15,5 Prozent). Es folge das Programm "serviceOFFICE" der MAPWARE AG mit 8,5 Prozent (2009: 8,7 Prozent). Auf den dritten Platz liege das kostenlose "ass CRM" der assapp AG. Dieses Programm tauchte 2009 im Listing der dvb noch nicht auf. Der Marktanteil der weiteren MVP-Hersteller sei gegenüber 2009 weitgehend gleich geblieben.

Zahl der technikabstintenten Makler schrumpft
Knapp 24 Prozent der befragten Makler nutzen immer noch kein MVP oder ein MVP, das für einen automatisierten Datenaustausch nicht geeignet ist. 2009 lag die Quote noch bei 37 Prozent. Diejenigen Makler, die mit einem MVP arbeiten, sind mit ihrer Software meistens zufrieden. Knapp 70 Prozent dieser Makler bewerten ihre Systeme mit der Note "gut" oder "sehr gut".

Die Makler wurden auch befragt, ob sie sich eine Prozessunterstützung im Bereich des Bearbeitungs- und Beratungsprozesses vorstellen könnten. Dieses wurde beim Bearbeitungsprozess von 71 Prozent der Befragten und beim Beratungsprozess von 62 Prozent bejaht. Zum Thema Datenaustausch wurden wurde untersucht, wie der Datentransfer vom und zum Versicherer gewünscht wird. Generell hätten die Makler betont, dass der Datentransfer eine Bringschuld und keine Holschuld sei. Oftmals sprächen Sie sich für einen E-Mail Anhang aus.

Ergänzend fragte die dvb, wie die Arbeitsprozesse bei den Haupt-Versicherungssparten im Bereich der Marktuntersuchung, der Angebotserstellung und des Antragsversands abgewickelt werden. Hier ist mittlerweile eine weitgehende Technisierung zu beobachten: Beispielsweise erledigten die Makler bei der Hausratversicherung in nur noch zwei Prozent der Fälle die Tarifierung manuell. Rund 50 Prozent der Makler nutzten externe Vergleichsprogramme, ein Großteil davon bei den Pools. Generell sei die Zufriedenheit mit den Versicherern in Sachen Datenaustausch bei der VHV am größten, gefolgt von der Haftpflichtkasse Darmstadt.

Ungeliebte Extranets
Das Abholen der Unterlagen aus den Extranets ist bei den Maklern ein Reizthema. Nur rund 23 Prozent der Befragten befürworteten dieses - wenn sie zumindest per E-Mail darüber benachrichtigt werden, dass etwas im Postfach liegt. Hauptgrund für die Skepsis gegenüber Extranets sind laut Rohde, die nach wie vor die uneinheitlichen Authentifizierungsverfahren und die unterschiedlichen Strukturen der Extranets. Diese erhöhten den Arbeits- und Zeitaufwand beim Makler enorm.

Die Vereinheitlichung der Zugänge könne mit den Single-Sign-On (SSO)-Initiativen gelöst werden. Insgesamt seien 45 Prozent der Makler dafür registriert. Die bekannteste und mit Abstand meist genutzte Initiative sei "Easy Login". Dort hätten sich 40 Prozent der befragten Makler registriert, gefolgt vom GDV-Portal mit 3,5 Prozent und dem VDG mit 1,8 Prozent. In ihren Kommentaren hätten die Makler darauf hingewiesen, dass sich zu wenige Versicherer bei Easy Login beteiligten. Sollte in der Zukunft ein vereinfachter Zugang weiterer Unternehmen gewährleistet sein, würden 86 Prozent der Makler auch eine Einbindung einer SSO-Lösung in ihr MVP begrüßen.

Rohde betont: "Wir sind davon überzeugt, dass sich das Leben der Makler erheblich einfacher gestaltet, wenn die Versicherer und MVP-Hersteller Ergebnisse der Umfrage umsetzen würden. Die Makler wollen Standards, sie wollen Schnittstellen, sie wollen es schlicht und einfach. Sie sind die zeitaufwändigen und komplizierten Verwaltungsarbeiten einfach leid."

Service für Umfrageteilnehmer
Die rund 150-Seiten umfassende Studie kann auf der Webseite der dvb zu einem Preis von 890 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer gekauft werden. Für die Makler, die sich an der Umfrage beteiligt haben, stellt die dvb einen Auszug aus dem Maklerverwaltungsprogramm-Teil der Studie kostenlos zur Verfügung, damit sie sich einen Überblick darüber machen können, welche MVP im Markt überwiegend genutzt werden. Da die Umfrage anonymisiert durchgeführt wurde, werden die Teilnehmer gebeten, eine E-Mail an die die Adresse Info@deutsche-versicherungsboerse.de zu schreiben. Sie erhalten anschließend ein entsprechendes PDF-Dokument zugeschickt.

Bildquelle: © Gerd Altmann /

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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