Makler kommen auf den Hund

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Eine stark wachsende Bedeutung für Tierversicherungen erkennt die Zeitschrift "Asscompact" auf Basis ihrer jüngsten Umfrage. Welche Versicherer die Vermittler anbieten.

Haustiere bergen Haftungs- sowie und finanzielle Risiken rund um ihre Gesundheit und ihr Leben. In der anhaltenden Corona-Pandemie sind Haustiere noch beliebter geworden.

Spürbarer Corona-Effekt

Laut Zeit Online ist allein im Jahr 2020 die Zahl der Haustiere um eine Million auf knapp 35 Millionen angestiegen. Der Stern berichtete im November, „Umfrage: Mehr als jeder vierte Deutsche legte sich in Pandemie Haustier zu“. Andere Überschriften sprechen von den Gründen – „Eine Stütze in schweren Zeiten von Corona“ – und den teuren Folgen – „Haustier-Boom in der Pandemie: Tierärzte am Limit“. Am Anlagemarkt gelten Themenfonds mit dem Thema Haustiere als Anlagetipp.

Ob das der Grund dafür ist, dass Versicherungsmakler und Mehrfachvertreter der aktuellen Asscompact Trends-Umfrage zufolge eine enorm gestiegene Bedeutung des Geschäfts mit Tierversicherungen sehen, ist unklar. Allerdings nennen viele Befragte den Corona-Effekt als Treiber, offenbar sollen die Tiere Einsamkeit im Homeoffice bekämpfen helfen, aber auch einen „Ersatz“ fehlender Kinder darstellen.

Tier-Operations-Versicherungen nachgefragt

Nur knapp über vier Prozent der fast 400 Teilnehmer geben an, dass Tierversicherungen schon vor fünf Jahren allgemein im Vermittlermarkt eine hohe Relevanz hatten, aktuell sind es knapp 31 Prozent – und in fünf Jahren sollen es 45 Prozent sein. Die Einschätzungen für den eigenen Betrieb der Befragten sind etwas verhaltener, von gut fünf Prozent vor fünf Jahren ist die Bedeutung aktuell auf knapp 14 Prozent gestiegen, und in fünf Jahren glauben 21 Prozent an eine größere Bedeutung für ihr eigenes Vermittlungsgeschäft.

Insgesamt gehen die Vermittler jedenfalls von einer steigenden Nachfrage nach Tierversicherungen aus. 56 Prozent sehen diesen Anstieg in der Tier-Operations-(OP)-Versicherung und jeweils rund 50 Prozent bei Tierhalterhaftpflicht- und Tierkrankenversicherungen. Die freien Kommentare zeigen, dass generell die Behandlungskosten der Tiere stark steigen, aber die Tier-OP-Versicherung im Vergleich zur Tierkrankenversicherung relativ günstiger und daher leichter zu verkaufen ist.

Asscompact Tierversicherung

Makler empfehlen vorrangig Haftpflicht

Jeder dritte Befragte besitzt auch selbst ein Haustier, wobei Hunde mit 59 Prozent dominieren, gefolgt von Katzen (44 Prozent), sonstigen Kleintieren (elf Prozent) und Pferden (neun Prozent). Wenn Makler für ihre eigenen Tiere Versicherungen abschließen, dann fast immer Tierhalterhaftpflicht-Versicherungen (bei Hunden und Pferden), zu weit weniger als der Hälfte aber Tier-OP-Versicherungen und nochmals deutlich seltener Tierkrankenversicherungen.

Das eigene Abschlussverhalten findet seine Entsprechung bei den Angaben, welche Tierversicherungen die Teilnehmer vermitteln. Durchschnittlich sind es 19 Tierhalterhaftpflicht- Versicherungen pro Jahr, neun Tier-OP- und sieben Tierkrankenversicherungen.

Unterschiedliche Versicherer bevorzugt

Als Versicherer am häufigsten genannt werden im Bereich Tierhalterhaftpflicht die Haftpflichtkasse (50 Prozent), gefolgt von Uelzener (33 Prozent) und VHV (25 Prozent). Bei der Tierkrankenversicherung bieten die Makler am häufigsten die Uelzener an (59 Prozent), gefolgt von Barmenia und Adcuri (je 33 Prozent). Die Tier-OP-Versicherung gibt es besonders oft von der Gothaer (58 Prozent), es folgen Agila (25 Prozent) und Degenia (16 Prozent).

Die Studie Asscompact Trends I/2022 umfasst die regelmäßigen Befragungen zur Vertriebsstimmung, den Favoriten der Makler im Vermittlungsgeschäft der wichtigsten Sparten, den Produktabsatz-Trends sowie das Sonderthema Tierversicherungen. Sie kann kostenpflichtig bei der BBG Betriebsberatungs GmbH bestellt werden (E-Mail: tannreuther@bbg gruppe.de).

Autor(en): Matthias Beenken

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