Nicht Pessimismus sondern Besonnenheit ist jetzt gefragt

Nicht die Finanzkrise, sondern eine tiefgreifende Vertrauenskrise sei derzeit das größte Problem, sagte Markus Koch zum Auftakt des auch heute, Mittwoch, noch andauernden Plansecur-Karriereforums in Kassel. Der DWS-Experte Koch, hierzulande auch als ntv-Moderator bekannt, kam frisch von der Wall Street in New York, um bei den Plansecur-Beratern für Besonnenheit und Behutsamkeit bei der Finanzberatung und -planung zu werben. Panik und übereilte Kopflosigkeit seien trotz der Krise fehl am Platz.

Plansecur-Chef Johannes Sczepan zog zu Beginn der vierten Finanzplanungsmesse ein kurzes Resümee der zurückliegenden Geschäftstätigkeit. Die 250 Plansecur-Berater, die mehr als 63.000 Kunden betreuen, erwirtschafteten 27 Millionen Euro Provisionserlöse im vergangenen Geschäftsjahr, das bei Plansecur jeweils vom 1. Juli eines Jahres bis zum 30. Juni des darauffolgenden Jahres zählt. „Das bedeutet ein Plus von knapp vier Prozent“, sagte Sczepan. Allerdings sei das Vermittlungsvolumen im selben Zeitraum leicht auf 557 (Vorjahr 561) Millionen Euro gesunken.

Erfolgreichster Berater geehrt
Bevor der Börsianer Markus Koch ein wenig „aus dem Nähkästchen von der Wallstreet“ plauderte, ehrte Plansecur-Chef Sczepan den erfolgreichsten Berater aus den Reihen der bundesweit tätigen, konzernunabhängigen Unternehmensgruppe Plansecur für systematische Finanzplanung und Vermittlung: Blumen gab es für Henry Pannier aus Verden, der Plansecur seit 20 Jahren verbunden und längst auch als Teamleiter und Gesellschafter des in Kassel ansässigen Unternehmens aktiv ist. Er hatte sich auch dieses Jahr wieder mit seinen herausragenden Leistungen profiliert.

Kaum Wachstum zu erwarten
Anschließend äußerte Markus Koch die Vermutung, dass in den USA ein Wachstum – wie in den vergangenen zehn Jahren – in absehbarer Zeit kaum möglich sei. Während es bis vor noch nicht all zu langer Zeit allerorten hieß: „Wir schwimmen in Liquidität“, ringe man jetzt ums Überleben. Das Unangenehme sei, wenn „das Vertrauen schwindet, ist es auch mit der Liquidität vorbei“, sagte Koch.

Bei allen Problemen und dem Vertrauensschwund in die Kapitalmärkte müsse man aber auch beachten, dass die Aktienmärkte im vergangenen Jahr um 27 Prozent zugelegt hätten. Es wäre jetzt viel gefährlicher, in Pessimismus zu versinken und damit die Jahresend-Ralley an der Börse zu verpassen. „In neun bis zwölf Monaten wird sich die Konjunktur wieder stabilisieren“, betonte Koch.

Starke Kusschwankungen spiegeln sich in den Zahlen wider
Johannes Sczepan verwies in seiner Eröffnungsrede darauf, dass sich die stärkeren Kursschwankungen an den Finanzmärkten und die damit verbundene Zurückhaltung bei den Investoren sowie die bundesweit nachlassende Nachfrage bei Immobilienfinanzierungen in den Zahlen der Plansecur widerspiegeln. So sanken von Juli 2007 bis Juni 2008 die Provisionserlöse im Segment Vermögensaufbau, das bei Plansecur Investmentfonds, Bausparen und Baufinanzierung umfasst, leicht auf 8,1 (Vorjahr 8,6) Millionen Euro.

Versicherungsgeschäft war am erfolgreichsten
Dagegen habe sich das Versicherungsgeschäft mit 15,6 Millionen Euro Provisionserlösen am erfolgreichsten entwickelt und ein Plus von 11,4 Prozent gebracht. „Die größten Zuwächse verzeichneten wir im Geschäft mit Lebens- und Rentenversicherungen“, betonte Sczepan. Den Grund hierfür sah der Plansecur-Geschäftsführer in der Erhöhung bei den Zulagen für die Riester-Rente, die auch eine Erhöhung des Eigenanteils der Riester-Sparer bedingt hätte.

Die Plansecur-Berater haben vergangenes Jahr auch in der Akquisition des Sachversicherungsgeschäfts zugelegt, während Krankenvoll- und Krankenzusatz-Versicherungen in geringerem Umfang vermittelt wurden.

Autor(en): Ellen Bocquel

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