Noch mal davon gekommen

Trotz der Finanzmarktkrise, dem weltweiten konjunkturellen Abschwung und einem Preisverfall belassen die Experten der Rating-Agentur Standard & Poor's () den Ausblick für die Rückversicherungsbranche auf "stable" (stabil). Die Gewinne der vergangenen Jahre, ein verbessertes Risikomanagement und eine größere finanzielle Beweglichkeit der Unternehmen überwogen bei dem Urteil die bestehenden Probleme.

Ohne Frage stehen die Rückversicherer vor großen Herausforderungen, diagnostizieren die S&P-Experten. Die sich abschwächende Konjunktur verbunden mit zyklischen Gefahren bedrohe den gesamten Sektor. Die ökonomischen Risikofaktoren dürften hierbei das Risikomanagement der Unternehmen auf eine harte Probe stellen. Vor allem beim Preisniveau müsse die Branche nun schnell handeln, fordert die Rating-Agentur. Denn es sei davon auszugehen, dass sowohl die Anzahl als auch der Umfang der Forderungen zunehmen werde. Schuld hieran seien unter anderem Naturkatastrophen, die in ihrer Menge und Heftigkeit künftig noch zulegen könnten.

Unternehmen können Herausforderungen meistern
Dennoch seien die Rückversicherer für die Fülle der anstehenden Aufgaben gut gewappnet. Die Unternehmen hätten in den vergangenen Jahren Rekordgewinne verbucht und auch im Hinblick auf Finanzkrise seien die meisten Konzerne vom Schlimmsten verschont geblieben. Selbst wenn die Abschreibungen infolge von Fehlspekulationen am oberen Ende der prognostizierten Skala von drei bis neun Milliarden US-Dollar liegen sollten, seien das nur 15 Prozent der versicherten Schäden, die von Wirbelsturm Katrina verursacht worden waren. Vor diesem Hintergrund sei der Ausblick für die einzelnen Gesellschaften auf „stable“ belassen worden. In den kommenden zwölf Monaten sollte sich hieran auch nichts ändern.

Allerdings stellt S&P unmissverständlich klar, dass es zu Abstufungen kommen könnte, sollte der Branche die ökonomischen Herausforderungen über den Kopf wachsen und die Gesellschaften hierauf nicht angemessen reagieren. Und man werde damit nicht warten, bis die Bilanzen der Unternehmen betroffen seien, so die Warnung der Experten.

Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

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