Öffentlich-rechtliches Erfolgsmodell in Niedersachsen

„Sehr zufrieden“ ist die Hannover mit den Zuwächsen in ihren wesentlichen Kernbereichen im Jahr 2007. Ohne viel Getöse, aber mit viel Substanz haben die Hannoveraner im vergangenen Jahr nicht nur ihren Marktanteil in niedersächsischen Regionen ausgebaut, sondern auch die Anteile an Verbundpartnern entscheidend aufgestockt. Fusionen im großen Stil, wie sie andere öffentlich-rechtliche Versicherer im Nordenwesten und Süden der Bundesrepublik derzeit prüfen, kommen für die VGH im Augenblick nicht infrage.

"Strukturell ein wichtiges Jahr"
Strukturell sei 2007 ein wichtiges Jahr gewesen, sagte VGH-Chef Dr. Robert Pohlhausen im Gespräch mit Journalisten. Mitte des Jahres waren die Hannoveraner mit ihren Verbundpartnern, den Öffentlichen Versicherungen Oldenburg, enger zusammengerückt. Heute hält die VGH an ihnen insgesamt 90 Prozent. Als sichtbares Zeichen rückte Franz Thole, Vorstandsvorsitzender in Oldenburg, auch in den VGH-Vorstand.

Neue Krankenversicherungsgruppe
Im September 2007 gelang dann ein zweiter Deal durch einen Schulterschluss mit der Alte Oldenburger Krankenversicherung AG in Vechta. Gemeinsam – und auch mit der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) - betreiben die Provinzial Krankenversicherung Hannover (gehört zur VGH) unter dem Dach der Alte Oldenburger Beteiligungsgesellschaft AG neuerdings eine Krankenversicherungsgruppe. Die Alte Oldenburger, erst kürzlich erneut zum beliebtesten Makler-Krankenversicherer gewählt, vertreibt ihre Produkte weiterhin über Makler, die Provinzial Krankenversicherung Hannover AG in Niedersachsen und Bremen über die dort ansässigen Sparkassen und den eigenen Vertrieb der VGH. Damit entstand ein zweites Schwergewicht im Krankenversicherungsbereich aller öffentlich-rechtlicher Versicherer bundesweit. Über alle Regionen hinweg war hier bisher nur die UKV Union Krankenversicherung aktiv.

Der VGH ist es gelungen, durch Einbeziehung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg und der Alte Oldenburger Krankenversicherung AG das konsolidierte Prämienvolumen um rund ein Viertel auf circa zwei Milliarden Euro auszuweiten, hieß es bei der Bilanzpressekonferenz. „Es ist letzten Endes dieses Erfolgsmodell, das uns auch mit unseren neuen Partnern in Oldenburg und Vechta verbindet“, betonte Dr. Robert Pohlhausen. Der VGH-Chef hob außerdem hervor, dass die Beitragseinnahmen der Landschaftlichen Brandkasse Hannover, dem VGH-Mutterunternehmen, 2007 um 0,4 Prozent auf das Rekordniveau von 930 (Vorjahr 926) Millionen Euro gestiegen waren.

Auch die beiden anderen VGH-Gesellschaften, die Provinzial Lebens- und die Provinzial Krankenversicherung Hannover, hätten sich positiv entwickelt. Das Beitragsvolumen der VGH liege hier - ohne die neu konsolidierten Gesellschaften - mit 1,56 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Man habe sich erneut als Marktführer behauptet, sagte der Versicherungsmanager.

Die „Neuen im Konsolidierungskreis der VGH“, die Öffentlichen Versicherungen Oldenburg, haben nach Dr. Pohlhausens Angaben mit einem Beitragsvolumen in Sach von 127 Millionen Euro und in Leben von 73 Millionen Euro zum Ergebnis beigetragen. „Auch dieses Unternehmen weist spürbar bessere Wachstumsraten auf als der Markt“, betonte der VGH-Vorstandsvorsitzende. Als weiteres konsolidiertes Unternehmen erzielte die Alte Oldenburger Krankenversicherung AG ein Beitragsvolumen von 158 Millionen Euro.

VHG will im Sach-Bereich wachsen
2008 will die VGH im Sach-Bereich leicht oberhalb der Markt-Prognose wachsen. Im Segment Lebensversicherung will man sich mit neuen (fondsgebundenen) Produkten im Markt behaupten. An der Fusions-Debatte wie in Kreisen anderer öffentlich-rechtlicher Versicherer wolle man sich nicht beteiligen, weil es dazu keine Veranlassung gebe.

Autor(en): Ellen Bocquel

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