Pflegeversicherung: Minimallösung aus Riester & Co.

Statt einer neuen privaten Pflichtpflegeversicherung setzt die CDU auf den Ausbau der schon staatlich geförderten Altersvorsorgeprodukte Betriebs-, Riester- und Rürup-Rente. Dafür votieren öffentlich CDU-Gesundheitsexperten Jens Spahn und Rolf Koschorrek.

Ob die Vorschläge schon Eingang in die Eckpunkte der Pflegereform finden, die Gesundheitsminister Daniel Bahr noch im September 2011 vorstellen will, ist unklar. Auch die CSU lehnt mittlerweile eine obligatorische private Zusatzpflegeversicherung ab und möchte den vor allem betroffenen Demenzkranken direkt aus Steuermittel helfen. Damit gingen die privaten Versicherer leer aus. Derzeit wirbt die Private Krankenversicherung mit bundesweiten Anzeigen wie „Papi, warum hast Du nicht vorgesorgt?“ für den Zuschlag zur neuen privaten Pflichtpflegeversicherung. Sie sei der Spezialist für eine kapitalgedeckte private Vorsorge.

Private Lebensversicherung hat gute Chancen
Bessere Chancen haben derzeit aber scheinbar die Lebensversicherer. Nach Vorstellungen der CDU-Experten solle es künftig möglich werden, rund 30 Prozent der Beiträge für Riester- oder Rürup-Rente in einen zusätzlichen Pflegebaustein einzuzahlen. Damit die Bevölkerung dies auch tut, sollen die Förderhöchstsätze nach oben angepasst werden. Dies ist schon seit längerem eine Forderung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Rente flexibel einsetzen
Die Lösung, die gesetzliche Pflegeversicherung, die nur einen „Teilkaskoschutz“ vorsieht, über die staatlich geförderte Altersvorsorge zu entlasten, hat den Reiz, dass auch dann, wenn die Versicherten nicht direkt in einen Pflegebaustein investieren, im Alter mehr Geld zur Verfügung steht. Das kann dann individuell verwendet werden – für einen komfortablen Ruhestand oder um zusätzliche Pflegekosten zu finanzieren.

Bild: © Matchka /

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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