Pools Blau Direkt und Wifo: „Organisatorische Fusion“

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Eine enge Zusammenarbeit haben die Pools Blau Direkt und Wifo vereinbart. Die Unternehmen wollen ihre Kräfte in einer „organisatorischen Fusion“ bündeln, etwa bei Einkauf und IT-Innovation.

Mit einer derartigen Fusion könnte man die Schwächen der einzelnen Unternehmen kompensieren. Rechtlich wollen die beiden Unternehmen eigenständig bleiben. „Eine Veränderung der Eigentümerstrukturen ist nicht Bestandteil des Zusammenschlusses“, heißt es in einer Pressemitteilung. Federführend soll Wifo die Abwicklung der biometrischen Lebensversicherungsrisiken für die gesamte Gruppe übernehmen. Zudem habe Wifo besonders leistungsfähige Deckungskonzepte im Gewerbe-Bereich. Gleichzeitig soll unter der Führung von Wifo die Unterstützung von Vertrieben für die betriebliche Altersversorgung erfolgen.

110 Millionen Provisionen in 2020

Nach Angaben der Wifo-Geschäftsführer Sven Burkart und Christian Wetzel will das Unternehmen im Gegenzug von der IT-Leistungsfähigkeit des Partners Blau Direkt profitieren. „Damit können wir unsere Partner sofort auf das marktführende Niveau heben“, heißt es in der Mitteilung. Schon 2020 wollen die beiden Unternehmen gemeinsam rund 110 Euro Provisionsumsatz allein im Bereich der Versicherungsvermittlung erzielen.

Klares Ziel: Müssen in Führung bleiben

Notwendig würden enge Kooperationen um gegen Versicherer und Insurtechs sowie internationale IT-Konzerne die „Schlacht um die Digitalisierung“ zu gewinnen. „Wenn wir wollen, dass unsere Vermittler im Spiel bleiben, müssen wir in Führung bleiben und unsere Technik zwischen Produktgebern und Konsumenten unersetzbar platzieren“, so Oliver Pradetto, Chief Customer Officer (CCO) von Blau Direkt. Das Unternehmen sei in einem „Poolverbund“ schon eng mit Arisecure, Insuro und Finanz-Zirkel organisiert. Zudem würden die Gesellschaft für Ruhestandsplanung und Allfinanztest kooperieren.

Viele Beteiligungen

Laut dem Blau-Direkt-Geschäftsbericht 2018 gibt es zudem eine Zusammenarbeit mit der Digital Insurance Group Amsterdam. Dem Bericht lässt sich auch entnehmen, dass Blau Direkt mit 74,9 Prozent an Arisecur GmbH, Wien, beteiligt ist sowie an der Kölner KV Werk GmbH und der KV Werk Vertriebsservice GmbH zu 50 Prozent. An der Bisure GmbH aus Münster hält das Unternehmen 60 Prozent und an Objective IT aus Burscheid sind es 49 Prozent. Ganz im Blau-Direkt-Besitz befindet sich die Simplr Versicherung Service GmbH (Emmmendingen) und die Finanz- und Versicherungsverlag fvv GmbH (Rondeshagen).

Vorbild ist die EU

Laut dem Blau Direkt Chief Executive Officer (CEO), Lars Drückhammer, ist die Kooperation mit Wifo ein „Zusammenschluss nach dem Vorbild der EU“. Drückhammer: „In der EU behält jedes Land seine eigene Regierung, seine territoriale Integrität und Eigenständigkeit. Doch alle unterwerfen sich gemeinsamen Regeln, verständigen sich auf Arbeitsteilung und unterstützen sich gegenseitig.“ Diese Art der Zusammenarbeit sei auch als Einladung an andere Pools und Vertriebe zu verstehen.

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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