Regional verankert Erfolg mit konservativer Anlagepolitik

„Die Zeiten sind zwar nicht einfach, doch haben wir weit weniger Probleme als andere Unternehmen“, sagte der Chef der , Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl, gestern in Stuttgart gegenüber Journalisten. Mit den Ergebnissen des Geschäftsjahres 2008 sei er zufrieden. Die konservative und somit risikobewusste Anlagepolitik des öffentlichen Versicherers habe sich in Zeiten der Finanzkrise bewährt.

Als Beispiel für den Geschäftsverlauf mit Augenmaß im Jahr 2008 nannte Wolff von der Sahl „ein gutes Lebensversicherungsneugeschäft sowie steigende Bestandsbeiträge in der Schaden/Unfall-Versicherung“. In der Lebensversicherung schloss das Unternehmen 2008 mit einem Bilanzgewinn von glatt fünf Millionen Euro ab. Im Jahr davor machte diese Position zwar noch 17 Millionen Euro mehr aus, doch sei man in Zeiten wie diesen mit dem Ergebnis 2008 zufrieden. Zumal man die stillen Reserven insgesamt habe stärken können. Bei der SV Lebensversicherung betrugen sie 32 Millionen Euro (inklusive der Zinsabsicherungsmaßnahmen 68 Millionen Euro). Die stillen Reserven bei der SV Gebäudeversicherung betrugen zum 31. Dezember 2008 saldiert 74 Millionen Euro.

Aktienquote auch bei der SV Gruppe deutlich gesenkt
Die Kapitalanlagen der SV-Gruppe sanken um 0,5 Prozent auf 19,3 Milliarden Euro. Auf Konzernebene wird vor Steuern ein Jahresüberschuss von 51,2 Millionen Euro ausgewiesen. Die SV Gruppe hatte ihre Aktienquote im vergangenen Jahr auf 5,1 (Vorjahr 11,5) Prozent so rechtzeitig abgesenkt hatte, dass größere Verluste (Abschreibungen) vermieden wurden. Genau wie die anderen elf öffentlichen Versicherer-Gruppen in Deutschland habe man durch eine konservative und auf Risikoreduzierung ausgerichtete Anlagestrategie die Stabilität und Nachhaltigkeit der zur S-Finanzgruppe gehörenden Unternehmen weiter gestärkt. Das Erfolgsrezept der öffentlichen Versicherer basiere auf Kundennähe, regionaler Verankerung sowie ausgezeichneten Produkt- und Dienstleistungsqualität.

2008 ein „schlechtes Schadensjahr“ - Klimawandel belastet
Die zur Gruppe gehörende SV Gebäudeversicherung hat 2008 bei den gebuchten Bruttobeiträgen auf 1,176 (Vorjahr 1,139) Milliarden Euro zugelegt. Allerdings sank der Jahresüberschuss auf 21,3 (Vj. 48,1) Millionen Euro. Unter Berücksichtigung eines Gewinnvortrages aus dem Vorjahr von 2,3 Millionen Euro ergebe sich ein Bilanzgewinn von 23,6 Millionen Euro. Die SV als bundesweit größter Gebäudeversicherer begründete das damit, dass 2008 ein schlechtes Schadenjahr gewesen sei und man sich auch nicht völlig von der Entwicklung am Kapitalmarkt habe abkoppeln können. „Das konnten wir nur teilweise durch steigende Beitragseinnahmen und sinkende Kosten ausgleichen.“

In der Gebäudeversicherung bekomme man die Auswirkungen des Klimawandels mit steigenden Elementarschäden zu spüren. Wolff von der Sahl: „Es ist und bleibt aber die Geschäftspolitik der SV, ihren Kunden den allumfassenden Schutz gegen Elementargefahren anzubieten. Darauf können sich unsere Kunden verlassen, wenn Schäden kommen. Eine Versicherung ist doch dazu da, dass sie hilft, wenn sie gebraucht wird.“

Gutes Neugeschäft in der Leben-Sparte
Bei der SV Lebensversicherung zeigte sich 2008 in der Neugeschäftsentwicklung „die nachhaltige Verschiebung von laufenden Beiträgen hin zu Einmalbeiträgen", sagte Wolff von der Sahl. Der Zuwachs bei den Einmalbeiträgen, aber auch bei der betrieblichen Altersversorgung hätte zu einem guten Neugeschäft geführt. Nach der Beitragssumme war es um 19,5 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro angestiegen.

„Wenn man den Effekt der Riester-Stufe 2008 herausrechnet, bleibt noch ein Plus von 6,2 Prozent. Die Einmalbeiträge stiegen erneut um 25,8 Prozent auf 329,0 Millionen Euro“, sagte der SV-Chef. In der betrieblichen Altersversorgung (bAV), wo großer Nachholbedarf bestanden habe, wurde „ein sehr erfreuliches Plus von 69,1 Prozent nach Beitragssumme“ erzielt.

Ausbau im Vertrieb geplant trotz getrübter Aussichten für das Geschäftsjahr 2009
Bei den SV Sparkassen Versicherungen mit ihren Geschäftsgebieten in Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen sind mehr als 3.070 Mitarbeiter im Innendienst tätig. Im Außendienst arbeiten 1.910 Vertriebler, von denen ein Teil fest angestellt ist. Die Vertriebskraft im Außendienst werde man 2009 weiter ausbauen, sagte Wolff von der Sahl.

Den Ausblick für das Geschäftsjahr 2009 sehe man insgesamt eingetrübt. „Es ist zur Zeit schwierig zu prognostizieren, wie groß die Auswirkungen auf die Versicherungswirtschaft sein werden. Stand heute aber haben wir ein gutes Neugeschäft. Wir hoffen, dass dies auch anhält."

Autor(en): Ellen Bocquel

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