Riester-Rente: Unwissenheit kostet Geld

Auch zehn Jahre nach Einführung der Riester-Rente entgehen vielen Sparern aus Unkenntnis Zulagen. Insgesamt ist das Wissen der Bundesbürger über die staatlich geförderte Altersvorsorge nach Riester gering, nur 19 Prozent wissen, wie ihr Vertrag funktioniert. Diese desolaten Zahlen förderte eine repräsentative Befragung unter 1.052 Deutschen, des IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung im Auftrag der Hannoverschen, zutage. Damit vergeben die Riester-Sparer ihre Chance auf mehr als 850 Millionen Euro staatliche Förderung. Addiert man dazu die Summe, die aufgrund unzureichender Eigenbeiträge verschenkt wurde, sind es sogar 1,3 Milliarden Euro.

Nur jeder fünfte Bundesbürger weiß, dass der Zulagenantrag für einen Riester-Vertrag einmalig bei Abschluss sowie bei wesentlichen Veränderungen der Lebenssituation gestellt werden muss. Dazu gehört eine Heirat oder die Geburt eines Kindes. Mit jedem Kind, das seit 2008 geboren wurde, erhöht sich die jährliche Zulage um 300 Euro, für vor dem Stichtag geborene gibt es eine Kinderzulage von 185 Euro. Doch viele Zulagenanträge werden nicht oder nur fehlerhaft gestellt.

Fast 30 Prozent der Sparer gehen davon aus, dass sie jährlich einen neuen Zulagenantrag stellen müssen, 24 Prozent vermuten, dass ein einmaliger Antrag zu Vertragsbeginn ausreicht. Diese Zahlen stehen im direkten Widerspruch zu den eigentlichen Motiven der Riester-Sparer, die auf die Ausschöpfung der staatlichen Zulagen zielen.

"Der Aufklärungsbedarf bei den Riester-Produkten ist hoch", sagt Horst Meyer, Vorsorge-Experte von der Hannoverschen. "Die private Altersversorgung durch die Riester-Rente leistet einen wichtigen Beitrag zur Schließung der persönlichen Rentenlücke, insbesondere durch die staatliche Förderung. Die wirkt wie ein Renditeturbo. Das gilt insbesondere für Familien mit Kindern."

Quelle: Hannoversche

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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