Riester-Test: Bessere Noten wären leicht möglich

Schlecht haben die Versicherer beim aktuellen Riester-Test der Stiftung Warentest nicht abgeschnitten. Immerhin gab es für knapp ein Drittel die Note "Gut" und für rund 57 Prozent der Versicherer immerhin noch das "befriedigend". Allein zwei Angebote (LVM, Generali) wurden mit ausreichend benotet.

Tatsächlich wäre es für die Versicherungsunternehmen ein Leichtes gewesen, noch mehr zu punkten. So bemängeln die Tester aus Berlin, dass von 23 Anbietern nur Allianz, Debeka, Ergo, Versicherungskammer Bayern und Volkswohl Bund den "Renditeeffekt" darstellen. Die Kennzahl gibt an, wie die Rendite des Vertrages durch die laufenden Kosten geschmälert wird.

GDV hat die Prüfziffer entwickelt
Entwickelt wurde die Prüfziffer durch den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) - also von der Branche selbst. Auch die Modellrechnungen werden von den Analytikern bemängelt. Positiv wurde bewertet, wenn der Kunde in der Modellrechnung schon bei Vertragsbeginn sehen kann, mit welcher Rente er inklusive der staatlichen Zuschüsse später fest rechnen kann. Vier Anbieter Generali LVM, PBV und R + V patzen auch hier.

Immer mehr drücken sich vor dem Test
Kein gutes Zeichen ist zudem, dass viele Versicherer sich der öffentlichen Analyse nicht mehr stellen wollen, so verweigerten sich 29 Anbieter dem Test. Darunter aller Voraussicht auch Anbieter, die gute Leistungen zu bieten haben. So gibt es im aktuellen Riester-Rating der Analyseagentur Franke & Bornberg 62 Tarife. Insgesamt 22 schneiden mit der Bestnote „hervorragend“ ab. Als Anbieter dieser Tarife werden mit Aachen Münchener, Axa, Barmenia, Neue Leben, Saarland, Provinzial und VGH Versicherer genannt, die sich bei der Stiftung Warentest nicht mehr beteiligten.
Immerhin gibt es lernfähige Anbieter, wie die Hanse Merkur. So urteilt die Stiftung Warentest: "Am besten zu durchschauen war das Angebot der Hanse Merkur." Das Unternehmen habe seit dem letzten Test "kräftig nachgebessert" und sei nun von "ausreichend" auf "sehr gut" aufgestiegen.

Bild: Egon Hbich, ©


Die Axa hat auf die obige Meldung reagiert und uns Ihre Stellungnahme hierzu geschickt:

Die Anfrage zum genannten Test erhielten auch wir von Finanztest. Wir haben uns jedoch nicht, wie Sie schreiben, dem Test verweigert. Wir haben vielmehr der Redaktion geantwortet und die sachlichen Gründe dargelegt, warum wir uns an der vorausgegangenen Anfrage nicht beteiligen können. Diese möchten wir auch Ihnen gerne erläutern, um die offenbar bestehenden Missverständnisse auszuräumen.

Zum Zeitpunkt der Anfrage hatte AXA keine konventionelle Riesterente im Produktangebot für das Neugeschäft. Und unser Variable-Annuity-Produkt TwinStar passte ebenfalls nicht in das Raster des Fragebogens, so dass auch dieses Produkt von Finanztest nicht mitbewertet werden konnte. Die Stiftung Warentest hat unsere - wie wir finden - nachvollziehbare Begründung akzeptiert.

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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