Die Gunst der Versicherungsmaklerinnen und Versicherungsmakler bei der Risikolebensversicherung hat die Maklergenossenschaft Vema ermittelt. Der Sieger in allen Bereichen ist die niederländische Dela.

Obwohl die Dela erst seit 2018 in Deutschland mit einer Zweigniederlassung aktiv ist, hat sie längst hohes Vertrauen bei der Vermittlerschaft erreicht. Das zeigt die aktuelle Umfrage. Der Spezialist für Hinterbliebenen-Schutz erreicht in den vier Bewertungskategorien, Produkt, Antrag, Schaden und Erreichbarkeit jeweils die besten Noten im Vergleich. Damit ist die genossenschaftlich organisierte Assekuranz nicht nur in allen Qualitätsbereichen spitze, sondern erreicht mit 1,55 natürlich auch die beste Gesamt-"Schulnote".

Auch Vorjahressieger

Die Meinung der Vema-Mitglieder ist zudem recht stabil. Auch im vorigen Jahr wurde die Dela bei der Umfrage zur Risikolebensversicherung „Sieger“.  Immerhin konnte sich die Ideal in der Gunst der Expertinnen und Experten deutlich verbessern. Die Assekuranz erreicht nun den zweiten Platz. Im Vorjahr lag sie noch abgeschlagen auf Rang neun. Demgegenüber behalten die Allianz (Rang 3) und die Dialog (Rang 4) ihre guten Plätze. Im Rahmen der Qualitätsumfragen werden die Partnerbetriebe der Vema gebeten, die drei meistgenutzten Anbieter in den jeweiligen Sparten zu nennen. Mit dieser Begrenzung möchte die Genossenschaft sicherstellen, dass negative Einzelerlebnisse mit Versicherern nicht dominieren.

Umstritten: Sterbegeldversicherung

Aktuell hat die Vema auch eine Umfrage zur Sterbegeldversicherung veröffentlicht, an der aber nur 428 Mitglieder teilnahmen, während es bei der Risikolebensversicherung 738 waren. Die Sterbegeldversicherung – der Rettungsanker für eine würdige Beerdigung für Mittellose – ist umstritten. „Die Sterbegeldversicherung ist eine geldaufzehrende Kapitallebensversicherung. Wer sie abschließt, zahlt bei langer Laufzeit am Ende häufig mehr ein als die Hinterbliebenen herausbekommen“, warnt etwa der Bund der Versicherten (BdV). Besser sei es, so die Verbraucherschützer, rechtzeitig etwas Geld anzulegen, um seine Angehörigen zu entlasten.

Demgegenüber gilt die Risikolebensversicherung auch bei Verbraucherschützern als sinnvoll, um effektiv Angehörige im „Ernstfall“ zu schützen. Sie hat sich zum Produkt mit vielen Leistungsmerkmalen gemausert. Premiumtarife bieten umfassenden Mehrwert. Das hat seinen Preis. Die Vermittlerschaft sollte daher sehr zielkundenorientiert beraten. 2025 wurde die Risikolebensversicherung zudem durch Erhöhung des Höchstrechnungszins günstiger. Zudem haben laut Europa Versicherung noch immer mehr als die Hälfte der deutschen Haushalte mit Kindern keinen Schutz. Das Potential ist also durchaus vorhanden.

Vema Versicherungsmakler Risikoleben

Risikolebensversicherung muss flexibel sein

Nach Meinung des Analysten Michael Franke, von der Rating-Agentur Franke und Bornberg, taugt der Preis allein heute nicht mehr als Auswahlkriterium für eine Risikolebensversicherung. Job, Familie oder Wohnort seien heute viel weniger planbar als in der Vergangenheit. „Brüche in der Erwerbsbiografie sind nicht länger die Ausnahme, sondern immer häufiger die Regel“, so Franke. Daher müsse sich der Schutz mehr denn je den Menschen und ihrer jeweiligen Lebenssituation anpassen. Wichtige Mehrleistungen sind Nachversicherungsgarantie, Sofortleistung, Verlängerungsoption sowie kundenfreundliche Regelungen bei Zahlungsschwierigkeiten und Zusatzleistungen bei Tod durch Unfall oder im Ausland. Nur solche flexiblen Angebote erhalten beim Rating von Franke und Bornberg eine Top-Bewertung.

Aktuell ist die Einschätzung der Assekuranzen zur Entwicklung der Risikolebensversicherungen wieder positiv. So schätzen die Versicherer die Lage mit einem Indexwert von 0,21 nach 0,17 im Vorjahr nun wieder etwas besser ein (+2 sehr positiv; -2 sehr negativ). So das Ergebnis der Assekurata-Umfrage bei 28 Lebensversicherern im Rahmen ihre Marktstudie 2025. Ein Grund: Die Immobilienpreise steigen weiter. "Wir rechnen für 2025 im Schnitt mit einer Steigerung zwischen ein und drei Prozent“, schätzt Florian Pfaffinger – Mitglied im Baufianzierungs-Expertenrat von Dr. Klein. Werden wieder mehr Häuser gebaut und gekauft, ist die Risikolebensversicherung sofort unmittelbar betroffen, da sie häufig zur Hypothekenabsicherung abgeschlossen wird.

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek