Rückversicherung als Kapitalersatz

Die aktuelle Krise macht es den Erstversicherern schwer, sich auf den Kapitalmärkten zu refinanzieren. Daher gewinnen nach Einschätzung der die Rückversicherer als direkter Kapitalersatz an Bedeutung. Sich selbst sieht die Gruppe trotz der Turbulenzen in gutem Fahrwasser.

"Wir sehen eindeutig eine Tendenz bei den Versicherern, Risiken aus ihrem Portfolio abzugeben, die sie mangels Kapitalstärke schlicht nicht tragen können", erklärt Ludger Arnoldussen, im Vorstand der Münchener Rück, den aktuellen Trend. Hiervon profitierten die Rückversicherer. Für die Erstversicherer würden Finanzstärke, Stabilität und Risikomanagementkompetenz des Rückversicherers zunehmend wichtiger.

Gestärkt aus der Krise
Auch wenn die derzeitige Krise nicht wirkungslos an dem Rückversicherer vorbei gehe, geht Arnoldussen davon aus, dass "die Gruppe gestärkt aus den Turbulenzen hervorgehen" werde. Das Unternehmen profitiere unter anderem von steigenden Rückversicherungspreisen, dem Ausbau von profitablem Geschäft und Akquisitionschancen sowie von einer konservativen Kapitalanlagestrategie, heißt es zur Begründung.

Asien top
Vor allem in Asien sieht die Münchener Rück derzeit besonders große Chancen. Dort wolle sich die Unternehmensgruppe künftig auf organisches Wachstum konzentrieren, so Arnoldussen. Die Region habe 2007 rund zehn Prozent zum Beitragsvolumen des Konzerns aus der Rückversicherung beigetragen. Zum 1. Januar 2009 erwartet die Münchener Rück in ganz Asien in der Rückversicherung ein deutlich höheres Niveau und eine stärkere Differenzierung der Preise. Mit ihrer Einschätzung stützt sich die Gesellschaft auf gestiegene Kapitalkosten, die wachsende Nachfrage nach Rückversicherungen, den generellen Kapazitätsrückgang in der Rückversicherungswirtschaft sowie das veränderte Risikoumfeld.

Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

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