Ruhestandsmanagement: Das Interesse der Versicherer steigt

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Versicherer in Deutschland haben verstärkt das Thema Ruhestandsmanagement auf der Agenda. Das zeigt eine gemeinsame Umfrage von KPMG und V.E.R.S. Leipzig. Die Assekuranzunternehmen wollen künftig mit Kooperationen und Investitionen in Ökosysteme das Geschäftsfeld ausbauen.

Wie die Umfrage zeigt, sehen 78 Prozent der Versicherungsunternehmen ein großes oder sehr großes Marktpotenzial im Ruhestandsmanagement. Fast ebenso viele messen diesem Geschäftsfeld künftig eine hohe strategische Bedeutung bei (71 Prozent). Nahezu alle (90 Prozent) gehen davon aus, dass sie nur mit Partnern alle Leistungen des Ruhestandsmanagements erbringen können. Entsprechend planen sie, stärker in strategische Partnerschaften und Ökosysteme zu investieren. Dabei sieht sich über die Hälfte (57 Prozent) als primärer Besitzer der Kundenschnittstelle.

Ohne Partner geht es nicht

Christian Schareck, Head of Insurance bei KPMG erläutert: "Das Geschäftsfeld Ruhestandsmanagement bietet hohes und vielseitiges Potenzial für Versicherer. Einerseits bildet sich der Markt gerade erst - nur elf Prozent der befragten Unternehmen verfügen bisher über ein erstes Konzept zum Thema 'Ruhestandsplanung/-management'. Darüber hinaus beobachten wir eine hohe Dynamik, die durch die Neudefinition des Leistungsspektrums begründet ist." Durch die veränderte Demographie gebe es andererseits neue Bedarfe und ein gesteigertes Kundeninteresse. Anfragen der Kunden nach umfassenderen Lösungskonzepten nähmen bei den Versicherern zu.

Professor Fred Wagner, Institut für Versicherungswissenschaften an der Universität Leipzig sagt: "Versicherer verstehen sich häufig als Lebensbegleiter, haben jedoch ihren Blick noch nicht ausreichend dafür geschärft, sich für das Geschäftsfeld Ruhestandsmanagement stärker zu öffnen und originäre Versicherungsleistungen mit Angeboten, beispielsweise im Bereich Ambient Assisted Living, zu kombinieren, die den Übergang in den und das Leben im Ruhestand so gut wie möglich gestalten. Dazu bedarf es Kooperationen, da sind sich die befragten Versicherer nahezu einig. Aus der Zusammenarbeit mit neuen Akteuren, wie etwa Plattformen, könnten sich für die Zukunft relevante Ansatzpunkte für die Bildung von Ökosystemen ergeben."

Was ist Ruhestandsmanagement?

Die Studienmacher definieren Ruhestandsmanagement so: Ruhestandsmanagement umfasst die Planung und das Ausleben des Ruhestands mit dem Ziel, das individuelle Wohlbefinden und die Lebensqualität der über 50-Jährigen sicherzustellen. Dabei sind nicht nur finanzielle Aspekte, sondern auch gesundheitliche und andere für den Alltag des Ruheständlers wichtige Faktoren, wie Mobilität oder Ambient Assisted Living, einzubeziehen.

Für die Umfrage wurden 14 Versicherer (mit einem Gesamtmarktanteil von 47 Prozent) sowie mehrere Verbände und Dienstleister, zu ihrer Perspektive auf das Ruhestandsmanagement befragt.

 

"Wir kommen zu dem Schluss, dass die Auszahlungsphase im Ruhestand zunehmend in den Fokus der Kunden und Versicherungen rückt und entsprechend ein zunehmender Beratungsbedarf auch in der Rentenphase entsteht." Christian Schareck, Head of Insurance KPMG

 

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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