Schäden durch Unwetter prägen Naturkatastrophenbilanz im ersten Halbjahr 2009

Üblicherweise sind die Schäden aus Naturkatastrophen in den ersten sechs Monaten eines Jahres niedriger als in der zweiten Hälfte, da der Hauptteil der Nordatlantik-Hurrikansaison in der zweiten Jahreshälfte liegt. Von Januar bis Juni 2009 ereigneten sich jedoch weltweit 380 Naturkatastrophen, dies entspricht in etwa dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. 3.000 Menschen kamen dabei ums Leben. Laut einer Meldung der beliefen sich die versicherten Schäden im ersten Halbjahr 2009 auf elf Milliarden US-Dollar. Die volkswirtschaftlichen Schäden fielen mit 25 Milliarden US-Dollar unterdurchschnittlich aus.

Die teuerste Naturkatastrophe war der Wintersturm Klaus, der im Januar mit Windgeschwindigkeiten bis zu 195 Stundenkilometern Nordostspanien und Südwestfrankreich traf. Der Sturm führte zu meterhohen Wellen an der Atlantikküste, zahlreiche Gebäude und Fahrzeuge wurden beschädigt oder zerstört. Rund eine Million Menschen waren zeitweise ohne Strom. Obwohl für einen Wintersturm nur ein vergleichsweise kleines Gebiet betroffen war, betrugen die versicherten Schäden über zwei Milliarden US-Dollar, die gesamten direkten wirtschaftlichen Schäden lagen bei 3,8 Milliarden US-Dollar.

Das Erdbeben von L’Aquila in Italien, bei dem am 6. April weit über 10.000 Häuser zerstört oder beschädigt wurden, verursachte einen gesamtwirtschaftlichen Schaden von rund 2,5 Milliarden US-Dollar. Der versicherte Schaden blieb wegen der geringen Versicherungsdichte vergleichsweise niedrig (260 Millionen US-Dollar). 295 Menschen kamen bei dem Beben der Stärke 6,3 ums Leben.

Auch zahlreiche andere Naturkatastrophen wie Unwetter, Tornados und Hagel in den USA und in Europa erzeugten hohe Sachschäden. Bei verheerenden Buschfeuern im Südosten Australiens Ende Januar und Anfang Februar starben 173 Menschen, der gesamtwirtschaftliche Schaden betrug 1,3 Milliarden US-Dollar. „Es waren die schwerwiegendsten Buschfeuer in Australien seit Jahrzehnten. Und durch den Klimawandel werden Hitzewellen mit langen Trockenperioden und damit die Gefahr solcher Brände künftig weiter zunehmen“, so Peter Höppe, Leiter der Geo Risiko-Forschung der Münchener Rück.

Zuletzt entstanden bei extremen Niederschlägen im Süden Deutschlands, in Österreich und Südosteuropa gesamtwirtschaftliche Schäden von rund 500 Millionen US-Dollar. Das Tief „Qinton“ hatte Ende Juni sehr feuchte Luft östlich um die Alpen herumgeführt, was an den Alpen stellenweise zu den stärksten Niederschlägen der vergangenen 50 Jahre führte. Von Hochwasser an den Flüssen waren besonders Österreich und Tschechien betroffen.

Foto: © Sven Brentrup /

Autor(en): Versicherungsmagazin

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