Schnell, einfach und weniger Fehler: Automatisierter Datenaustausch mit dem Versicherer spart Maklern Zeit und Geld

Wer als Makler täglich über die verschiedenen Extranets mit den Versicherern kommuniziert, kennt die Probleme: Unterschiedliche Zugangsdaten und Eingabemöglichkeiten erschweren den Arbeitsalltag. Wer zudem noch ein Maklerverwaltungsprogramm einsetzt, der muss die entsprechenden Daten gleich doppelt eingeben, mit der Konsequenz, dass sich Fehler häufen und die Datenbasis mitunter unvollständig bleibt. Der IT-Dienstleister verspricht, diesen Datenaustausch mit seiner Online-Plattform zu automatisieren - zum Vorteil von Makler und Versicherer.

Rund 70 bis 80 Prozent der täglichen Arbeitszeit eines Maklers fließt in die Verwaltung und Übertragung von Kunden- und Vertragsdaten, erklärt Indatex-Vertriebsvorstand Elmar Reindl (Foto unten). Für die Kundenberatung und -betreuung sowie die Vermittlung von Policen bleibe nur noch ein knappes Drittel der Zeit übrig. Der Grund für den hohen zeitlichen und kostenintensiven Aufwand seien uneinheitliche Datenerhebungs- und Übertragungsprozesse mit ganz individuellen Anbindungen bei Maklern und Versicherern.

Viele Programme kommen auf Maklerseite zum Einsatz
Während die Initiative BiPRO auf Unternehmensseite mit einer einheitlichen Schnittstelle die Datenübertragung vereinheitlichen will, herrscht bei den Maklern eine große Vielfalt an Systemen. Rund 80 Hersteller bieten aktuell Maklerverwaltungsprgramme an – zum Teil in unterschiedlichen Versionen. Mancher Makler verzichtet aber auch auf jegliche Software und arbeitet ausschließlich per Extranet mit den Versicherern zusammen.

Die Online-Plattform "Indatex AP" will dem Makler kostenlos den Weg zu den derzeit etwa 14 angeschlossenen Versicherern, darunter die Axa, R+V, Barmenia, HDI Gerling, Zurich oder Gothaer, durch eine standardisierte Eingabe ohne Log-In-Verfahren ebnen. Ob hierbei zusätzlich ein Maklersoftwareprogramm zum Einsatz kommt, spielt keine Rolle. "Etwa 30 bis 40 Prozent der Makler, die die Plattform derzeit nutzen, verfügen nicht über ein solches Maklersoftwareprogramm", klärt Vertriebschef Reindl auf. Wird dennoch eine solche Software verwendet, harmonisiere "Indatex AP" die entsprechenden Daten für die Übertragung zum jeweiligen Versicherer. Finanziert wird diese Dienstleistung von den Assekuranzen.

Zeitersparnis bis zu 60 Prozent
Dabei soll sich durch die Plattform nicht nur die Eingabe, Verwaltung und Übertragung der Daten erleichtern, erklärt Reindl. Versicherungsdaten der Kunden würden direkt aus dem Maklerverwaltungsprogramm - sofern vorhanden - in ein elektronisches Antragsformular übernommen werden. Die Plattform überprüfe während des Antragsprozesses die Plausibilität der eingegebenen Daten. Anträge könnten anschließend final weiterverarbeitet werden. So lasse sich etwa im privaten Kraftfahrtgeschäft die Bearbeitungszeit für einen Antragsprozess inklusive der Vergabe der eVB-Nummer und bei vielen Versicherern auch der automatisierten Durchführung einer Bonitätsprüfung um mindestens 60 Prozent reduzieren, verspricht Indatex.

Laut Reindl wickeln derzeit rund 6.000 Makler mit "Indatex AP" ihren Datenaustausch mit den Versicherern ab. Und der Vertriebsvorstand ist sich sicher, sowohl noch in diesem Jahr weitere Versicherer als auch Makler für den IT-Dienst gewinnen zu können, obwohl "die Branche relativ schwerfällig und nicht besonders wandlungsfähig" sei. Daher seien in den vergangenen Jahren die Prozesse so unübersichtlich und komplex geworden. Veränderungen wie die VVG-Reform hätten die Komplexität noch vergrößert.

So funktioniert "Indatex AP"


Grafik: Indatex

Künftig Personenversicherungen stärker im Fokus
So baut der IT-Dienstleister sowohl auf eine Erweiterung der angeschlossenen Versicherer als auch der angebotenen Sparten. Das Unternehmen will neben dem Schwerpunkt Sach und Kfz künftig die Personenversicherungen noch stärker in den Fokus rücken und hat sich dazu die Berater von Steria Mummert Consulting ins Boot geholt. Gerade in diesem Segment sei der Margendruck besonders hoch und der Wettbewerb extrem aggressiv. Das verlange eine schnelle und kostengünstige Umsetzung von Lösungen, die Bindung der Vertriebspartner sowie die Einbindung in die strategische Stoßrichtung des Versicherungsunternehmens. Hier sei Indatex derzeit der einzige Anbieter auf dem Markt, um Geschäftsprozesse der Versicherer durchgängig zu automatisieren.

In zwei Jahren will das Unternehmen, das 2001 in Starnberg gegründet wurde, die Mehrheit der Makler und Versicherungsunternehmen auf der Plattform haben. Einen Schub erhofft sich Reindl vor allem durch die Umsetzung neuer Services und Prozesse für die Makler zur Branchenmesse DKM, die Ende Oktober in Dortmund stattfindet.

Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

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