So hält die W&W-Gruppe die Datenqualität konstant

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Durch die Fusion zweier Unternehmen, wie der von Wüstenrot und Württembergische, ist 1999 die W&W-Gruppe entstanden, der größte unabhängige Finanzdienstleister in Baden-Württemberg. Bis ins Jahr 2017 blieben allerdings die etablierten IT-Systeme beider Unternehmen erhalten.

Dadurch konnten die Personenstammdaten der unterschiedlichen Geschäftsfelder nicht zusammengeführt werden. Hinzu kamen unterschiedliche Datenqualitätsstandards sowie unterschiedliche Vorgaben zur Datenpflege. Eine ganzheitliche Sicht auf Kund*innen und Partner der W&W-Gruppe war so kaum möglich.

Für diese Aufgabe hat sich die W&W-Gruppe Uniserv, Experte für Datenmanagement, ins Boot geholt. Die Aufgabe war die Konsolidierung von mehr als 30 Millionen Personenstammdaten zu einem einheitlichen, konzernweiten Bestand. Das Ziel: eine konzernweite 360-Grad-Kundensicht. Diese wird durch die Bildung einer einheitlichen ID ermöglicht, um aussagekräftige und belastbare Analysen, eine gezielte Kundenansprache und Cross-Selling-Möglichkeiten ausschöpfen zu können. Die Grundlage dafür schafft die Einführung einer Master-Data-Management-Plattform, der Customer Data Hub (CDH), der als zentrales Konzernpartnersystem dient. Darüber hinaus wollte die W&W-Gruppe eine einheitliche Data Governance als Standard für die konzernweite Datenpflege etablieren. Die Einrichtung einer Clearing-Stelle sollte im gesamten Konzern für die Sicherung der Datenqualität sorgen.

Wesentliche Ziele der Datenzusammenführung:
  1. Konzernweite Data Governance: W&W-Gruppe etabliert einen konzernweiten Standard zur Pflege von Personenstammdaten.
  2. Die Einführung einer Master-Data-Management-Plattform, dem Customer Data Hub, der als zentrales Konzernpartnersystem dient.
  3. Eine Clearingstelle für Personenstammdaten sichert die Datenqualität konzernweit.

Master-Data-Management mit dem CDH

Die Datenqualität sollte mithilfe automatisierter Prozesse für das sogenannte Matching & Merging, also dem Datenabgleich und der Datenzusammenführung, verbessert werden. Beim Master-Data-Management sind dafür konzernweit gültige Regeln aufgestellt worden. Die Clearingstelle sichert den Data Stewards eine einfache Usability und sorgt für die Einhaltung der Datenpflege im laufenden Betrieb.

Der CDH dient als zentrale Instanz für die konsolidierten Personenstammdaten. Indem der CDH in die bestehende Anwendungslandschaft eingebettet ist, kann er sämtliche Personenstammdaten aus den Hauptquellsystemen einlesen. Die konzernweit einheitliche ID sollte die Obermenge aller verfügbaren Informationen enthalten. Hierfür war ein sorgfältiger Abgleich zwischen CDH und Dubletten notwendig. Aus diesen synchronisierten Daten bildete sich dann der Stammdatensatz, der alle relevanten Attribute zu einer Person aus sämtlichen Datenquellen vereint. Dieser sogenannte Golden Record dient als Grundlage für alle weiteren Personendatensätze. Die so gewonnene bestmögliche Informationsmenge erzeugt die 360-Grad-Sicht auf Kund*innen und Geschäftspartner.

Datenqualität dank CDH

Der CDH als zentrale Dateninstanz bietet weitere Möglichkeiten, die für eine hohe Datenqualität sorgen: Über ihn können die Personenstammdaten in allen Systemen operativ geändert werden. Die zuständigen Datenverantwortlichen verifizieren hier die Korrekturvorschläge und können Datensätze, bei denen das automatisierte Matching nicht durchgeführt werden konnte, manuell nachbearbeiten. Der CDH kann die Datenströme wieder zurück in die jeweiligen Quellsysteme synchronisieren. Der Betrieb des CDH liegt bei der W&W-Gruppe selbst, abgesichert durch einen Managed Service mit additiven Wartungen und Updates.

 

 

Optimaler Überblick über den Datenbestand

Das Zusammenspiel von Master-Data-Management-Plattform und Clearingstelle mit der Data Governance schafft alle nötigen Voraussetzungen, die Daten für detaillierte Kundeneinblicke zu generieren. Diese wiederum sind Voraussetzung, um eine ganzheitliche Customer Journey zu erzeugen, bei der die W&W-Gruppe ihre Kund*innen immer und überall optimal unterstützen kann. Alle Akteure konzernweit haben einen Rundumblick auf den oder die einzelne*n Kund*in. Das eröffnet gerade in Marketing und Vertrieb neue Möglichkeiten im Cross- und Up-Selling. Diese Datenbasis kann als Grundlage für Analysen und weiterführende Digitalisierungsmaßnahmen oder auch die Erschließung neuer Geschäftsfelder dienen.

Mit der Erfahrung aus mehr als 30 Millionen zusammengeführten Stammdaten hat die W&W-Gruppe nun einen optimalen Überblick über die konstante Datenqualität und auf den Datenbestand.

Schritt für Schritt zum Daten-Überblick:
  1. Erstellen und implementieren Sie Matching- und Merging-Regeln mit entsprechender Software für die Zusammenführung valider Datensätze und schaffen Sie damit die notwendige Data Governance für die konzernweite Datenpflege.
  2. Migrieren Sie die Daten aus den unterschiedlichen Quellsystemen auf eine Master-Data-Management-Plattform, die möglichst system- und herstellerunabhängig integrieren kann.
  3. Bilden Sie auf Basis der synchronisierten und abgeglichenen Daten einen sogenannten „Golden Record“ als Basis für die optimale Wertschöpfung aus Ihren Kundendaten.
  4. Nutzen Sie die Management-Plattform als zentrale Instanz für Ihre Clearingstelle, die Korrekturvorschläge verifizieren kann und bei Bedarf auch die manuelle Bearbeitung von Daten ermöglicht.
  5. Richten Sie eine bidirektionale Synchronisation der Personenstammdaten zwischen der Plattform und den Quellsystemen ein, um die Daten in allen Abteilungen zur Verfügung zu stellen und dort bearbeitbar zu machen.

Quelle: Wüstenrot & Württembergische

Autor(en): Matthias Förg ist Head of Sales bei Uniserv und verantwortet den weltweiten Vertrieb der Uniserv-Lösungen für Datenqualität und Kundendatenmanagement. Er hat über 20 Jahre Erfahrung in der IT-Branche.

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