Studie: Versicherungswirtschaft muss mit neuen Preismodellen auf Klimawandel reagieren

Der Klimawandel und die damit einhergehenden Naturkatastrophen zwingen die Versicherungswirtschaft ihre Prämienmodelle zu überarbeiten, denn die Absicherung von Zerstörungen durch Sturm, Wasser und Hagel wird teurer. Zum Ende des Jahrhunderts würden klimabedingte Schäden weltweit mindestens 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Die Studie "Zukunftsfaktoren 2020" von in Zusammenarbeit mit Lünendonk und der Future Management Group geht davon aus, dass in gefährdeten Regionen die Versicherungsprämien deutlich steigen werden.

Den Prognosen zufolge dürften im Jahr 2020 bestimmte klima- und wetterbedingte Risiken von den meisten Anbietern nicht mehr versichert werden, da sie als nicht kalkulierbar gelten. Auf der anderen Seite eröffnen sich für Versicherer auch neue Wachstumsfelder, denn die Nachfrage nach Risikoabsicherungen nimmt zu.

Moderne Informationssysteme, wie beispielsweise Business Rule Management Systeme (BRMS), tragen dazu bei, eine intelligente und risikoadäquate Absicherung von Naturkatastrophen zu erreichen. Dazu greift das BRMS-System auf Katastrophenmodelle zurück, die auf komplexen mathematischen Funktionen basieren. Sie ermöglichen das Erstellen einer regionalen Gefährdungsanalyse. Der Versicherungsberater wäre somit in der Lage, die individuelle Situation des Versicherungskunden noch besser zu berücksichtigen. Ihm könnten beispielsweise geeignete präventive Maßnahmen vorgeschlagen werden, um einen günstigeren Tarif zu erhalten.

"In Deutschland ist die Zahl der klimabedingten Katastrophen innerhalb der letzten Jahrzehnte stetig gewachsen. Auch weltweit ist dieser Trend festzustellen", sagt Christian Schareck, Bereichsvorstand Insurance von Steria Mummert Consulting. "Nur ein global aufgestelltes Unternehmen wird in der Lage sein, diese Risiken weltweit zu verteilen und zu managen. Es ist davon auszugehen, dass sich die Konsolidierung in diesem Bereich weiter fortsetzen wird."

Hintergrund
Für die Studie wurden aus 33 identifizierten Zukunftsfaktoren über 736 Projektionen, 191 Zukunftschancen und 65 potenzielle Überraschungen für Menschen, Unternehmen und andere Organisationen abgeleitet.


Foto: Patrick Hollerbach /

Autor(en): Versicherungsmagazin

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