Süddeutsche sind Sparmeister

Ist am Klischee sparsam zu sein, das häufig Menschen aus Baden-Württemberg zugesprochen wird, doch etwas dran? - Eine Studie der Allianz deutet darauf hin. Der Versicherer hat untersucht, wie die Deutschen ihr Geld langfristig anlegen und kam unter anderem zu folgendem Ergebnis: besonders eifrige Sparer sind die Süddeutschen - 56 Prozent sparen regelmäßig. Anlass für die Studie "Sparen in der Krise" war der diesjährige Weltspartag.

Ein weiteres Studienergebnis besagt, dass neben den Süddeutschen auch Akademiker besonders eifrige Sparer sind: 60 Prozent legen regelmäßig Geld zur Seite. Vor allem Menschen zwischen 26 und 49 Jahren haben sparen überdurchschnittlich oft feste Beträge. Zwei Drittel der Sparenden bevorzugen es, je nach Haushaltslage unterschiedliche Beträge zurückzulegen. Wirtschafts- und Finanzthemen im Allgemeinen interessieren nur ein Drittel der Befragten. Daran hat auch die Finanzkrise nichts geändert. Sobald es um die eigenen Geldangelegenheiten geht, steigt das Interesse deutlich. So sparen 73 Prozent der Befragten regelmäßig oder gelegentlich Geld.

Sparen und Finanzkrise
Die Finanzkrise hat das Sparverhalten der Menschen nicht grundlegend verändert, fast 70Prozent sparen genauso viel und genauso häufig wie vor der Finanzkrise. Auswirkungenauf das Sparverhalten zeigen sich nur bei niedrigen und mittleren Einkommen, aber auchhier sind die Auswirkungen vergleichsweise gering. 23 Prozent der Haushalte mit einemmonatlichen Nettoeinkommen von unter 1.500 Euro sparen weniger, während 66 Prozentgenauso viel sparen wie vor der Finanzkrise. Besonders unbeeindruckt bleiben dieSüddeutschen: 74 Prozent gaben an, ihr Sparverhalten nicht verändert zu haben.

Sparen - wofür?
Eine breite Mehrheit von 81 Prozent spart für Notfälle. Bereits an zweiter Stelle steht dieAltersvorsorge, sie ist für drei Viertel der Befragten ein Grund zum Geldsparen. Vor allemdie Altersgruppe der 26- bis 49-Jährigen hat erkannt, dass sie selbst für ihren Ruhestandvorsorgen muss. Mit 79 Prozent ist die Altersvorsorge in dieser Gruppe fast so wichtig wiedas Sparen für Notfälle. Um Wohneigentum zu erwerben sparen nur 39 Prozent. Im Ostenliegt der Anteil bei 32 Prozent, während im Süden diese Quote um 12 Prozent höher liegt.Die staatliche Förderung etlicher Sparformen beeindruckt nur wenige. Lediglich 26 Prozentgaben an, zu sparen weil dies vom Staat gefördert wird.

Sparen und Altersvorsorge

Wer für sein Alter sparen möchte, bevorzugt dafür private Rentenversicherungen und diebetriebliche Altersversorgung. 65 Prozent sehen darin geeignete Produkte für dieAltersvorsorge. Dabei lagen im Norden die private Rentenversicherung und im Osten diebetriebliche Altersversorgung mit jeweils 71 Prozent vorne. Knapp dahinter, mit 63 Prozent,rangieren Immobilien. Vergleichsweise wenig Vertrauen haben die Menschen in RiesterundRüruprente, nur 55 Prozent halten sie für eine geeignete Altersvorsorge. Erstaunlich istder hohe Anteil, der mit einem Sparbuch oder einem Bausparvertrag für das Altervorsorgen will: 42 und 48 Prozent stimmten hier zu.

Für die Studie wurden 1.000 repräsentativ ausgewählte Personen im Alter von 14 bis 65 Jahren befragt.

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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