VDVM-Mitgliederbefragung: Verbesserte Einkommenssituation und gestiegene Investitionsbereitschaft

Die sechste Mitgliederbefragung des Verbandes Deutscher Versicherungsmakler (VDVM) zur aktuellen Geschäftslage und den Perspektiven für 2011 zeigt: Die Finanzmarktkrise ist auch an den VDVM-Maklern nicht spurlos vorübergegangen, das Geschäft blieb aber stabil, sogar mit einem leichten Trend nach oben. So eine Kernthese bei dem VDVM-Pressegespräch in Hamburg.

Die Entwicklung in Zahlen: Der Anteil der Unternehmen, die ihre augenblickliche Gewinnsituation als gut einschätzten, sei im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Bewerteten 2009 nur 26,7 Prozent der Unternehmen ihre Gewinnsituation als gut, seien es laut VDVM in diesem Jahr wieder 36, 7 Prozent. Als befriedigend bezeichneten 56, 8 Prozent ihre Gewinnsituation, so dass sich insgesamt ordentliche 93,5 Prozent mit dem bisherigen Geschäftsverlauf in diesem Jahr zufrieden zeigten. Der Anteil der Unternehmen, die ihre Situation als schlecht beurteilten, sei im Vergleich zum Vorjahr weiter zurückgegangen: von 7,6 Prozent (2009) auf 6,5 Prozent im aktuellen Zeitraum.

Befragte Makler schätzen ihre Situation äußerst realistisch ein
Wie die aktuelle Befragung auch zeige, scheinen die VDVM-Makler sich nichts vorzumachen, sondern schätzten ihre Situation und die Entwicklung der Branche als realistisch ein. Die Details: Im vergangenen Jahr erwarteten 42, 8 Prozent der Befragten, dass sich ihre Courtageeinnahmen 2010 positiv entwickeln. Tatsächlich konnten nun 49 Prozent der Unternehmen eine Steigerung vermelden und zwar um durchschnittlich 8,7 Prozent (Vorjahr 8 Prozent). Mit gleichbleibenden Einnahmen rechneten im Vorjahr 34, 3 Prozent der Unternehmen, bei 28 Prozent sei diese Annahme nun eingetroffen. Recht realistisch schätzten diejenigen VDVM-Makler ihre Situation ein, die mit rückläufigen Einnahmen rechneten: So befürchteten dies 22,9 Prozent der Unternehmen, bei 23 Prozent der Befragten sei diese Befürchtung tatsächlich eingetreten.

Parallel zur leicht verbesserten Einkommenssituation sei die Investitionsbereitschaft 2010 wieder gestiegen, besagt die Untersuchung. So wurden durchschnittlich 5 Prozent von Umsatz investiert gegenüber 3 Prozent im Jahr 2009. Dabei waren Planungen und Investition bei 84,3 Prozent der Häuser deckungsgleich, nur 5 Prozent investierten zum Beispiel weniger als ursprünglich vorgesehen.

Die Personalsituation ist weiterhin stabil
Die Mitgliederbefragung beschäftigte sich auch wieder mit dem Personalstand in den einzelnen Maklerunternehmen. Der generelle Trend: Die Personalsituation ist weiterhin stabil. Das heißt im Einzelnen: Bei 66,9 Prozent der Firmen blieb die Mitarbeiterzahl unverändert, bei 22,3 Prozent hat sich die Zahl der Beschäftigten erhöht – ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (27, 6 Prozent). Bei 11 Prozent der Unternehmen sind 2010 dagegen weniger Menschen beschäftigt. In erster Linie ein Resultat der Krise, so der VDVM. Bei den Personalkosten zeige sich folgendes Bild: gestiegene Kosten gäbe es bei 52, 5 Prozent der Unternehmen und zwar um 7,8 Prozent (Vorjahr 9,2 Prozent).

Diejenigen Unternehmen, die stabile Personalkosten in ihren Büchern hätten, sei nahezu unverändert: 2010 seien es 34,5 Prozent, im Jahr davor wären es laut VDVM 33,3 Prozent gewesen. Ihre Kosten für Personal hätten nur 13 Prozent der Häuser gesenkt und zwar um durchschnittlich 9,2 Prozent.

Wenig Interesse an der Honorarberatung
Wie Ihre Mitglieder zu den Themen „Transparenz und Honorarberatung“ stehen, wollte der Maklerverband aus Hamburg dieses Jahr auch wissen. Ein Ergebnis: Nur 7,2 Prozent der Unternehmen hätten angegeben, dass ihre Kunden sich mehr Transparenz wünschten und nur fünf Prozent der Kunden hätten sich für das Thema Beratung auf Honorarbasis interessiert.

Ähnlich sähe es auch bei dem Interesse der VDVM-Mitglieder aus, auf Honorarberatung zu setzen: Bei 90 Prozent der Unternehmen spiele diese Art der Beratung weiterhin keine Rolle, nur in der Industrieversicherung scheint diese Art der Beratung auf Gegenliebe zu stoßen: Dort setzten nun 15 Prozent auf die Beratung gegen Honorar.

P.S.: Weitere Einschätzungen des VDVM zu gegenwärtigen und künftigen Entwicklungen finden Sie demnächst hier im Netz und in der November-Ausgabe von "Versicherungsmagazin".

Bild: © Klaus-Uwe Gerhardt /

Autor(en): Meris Neininger

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