Vermittler bis zum Anschlag belastet

Die Ergebnisse der aktuellen BVK-Strukturanalyse zeigen, dass die Vermittlerbetriebe unter starken Belastungen leiden. So lautet die Auswertung des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute e.V. (BVK), der die Analyse im zweijährigen Turnus durchführt.

In der aktuellen Strukturanalyse von 2017/2018 kristallisieren sich vier Hauptpunkte heraus, so der Verband:

Vergütung: 45 Prozent der Teilnehmer geben an, dass sie Änderungen ihrer Vergütung erfahren haben, die sie auf die Umsetzung der EU-Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD zurückführen. Für 75 Prozent sind die Einnahmen gleich geblieben oder leicht gestiegen. 22 Prozent verzeichneten fallende Einnahmen.

Kostensteigerung im Betrieb: 57 Prozent der Teilnehmer hatten betriebliche Kostensteigerungen.

Vertriebswegewechsel: Die Wechselbereitschaft in einen anderen Vertriebsweg ist gering. Nur 8,5 Prozent gaben an, den Vertriebsweg wechseln zu wollen.

DSGVO: Jeder zweite Teilnehmer schätzt den bürokratischen Aufwand zur Umsetzung der DSGVO hoch bis sehr hoch ein.

"Die Ergebnisse der Strukturanalyse bestätigen uns in der Einschätzung, dass eine deutliche Belastungsgrenze der Vermittlerbetriebe erreicht ist", kommentiert BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer die Ergebnisse. Er erläuterte, dass man diese als "Argumentationsgrundlage" gegenüber Politik, Gesetzgeber und Versicherern verwenden.

Über die Strukturanalyse

Mehr als 2.500 Versicherungsvermittler haben sich an der anonym durchgeführten Online-Umfrage mit 43 Fragen beteiligt. Davon waren 67,7 Prozent gebundene Vertreter, 25,3 Prozent Vertreter mit eigener Registrierung und sieben Prozent Makler. Die Hälfte (50,9 Prozent) der Teilnehmer waren über 50 Jahre, wobei mehr als die Hälfte der heutigen Vermittler in den nächsten 15 Jahren den Beruf aufgeben wird. Der BVK führte die Strukturanalyse in Zusammenarbeit mit Versicherungsjournal und Professor Matthias Beenken von der Fachhochschule Dortmund durch.

 

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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