Vermögensaufbau: Kunden und Berater setzen unterschiedliche Prioritäten

Welche Anlageschwerpunkte setzen Verbraucher in der gegenwärtigen Niedrigzinsphase und was halten dagegen Finanzberater für objektiv angemessen? Die Plansecur "Sommerstudie 2013 zur privaten Vermögensbildung" ist diesen Fragen nachgegangen. Für die nicht repäsentative Studie haben 69 Finanzberater über ihre Erkenntnisse aus der Beratungspraxis zum Spar- und Anlageverhalten der Verbraucher und über ihre Empfehlungen für die private Vermögensbildung Auskunft gegeben.

Danach gefragt, welche Anlagen sie in der gegenwärtigen Wirtschaftslage objektiv empfehlen würden, votierten die befragten Berater folgendermaßen ("volle Zustimmung" oder "Zustimmung"):

Fonds mit vermögensverwaltendem Ansatz (97,1%)
Immobilien (75,3%),
Aktienfonds (75,3%),
Fondsgebundene Rentenversicherungen mit Garantie (62,3%)
Nachhaltigkeitsfonds (52,1%),
fondsgebundene Rentenversicherungen ohne Garantie (46,4%),
Aktien (43,5%),
offene Immobilienfonds (33,4%),
klassische Rentenversicherungen (31,9%)
Buasparvertrag (20,3%)
Rentenfonds (17,4%)
Geldmarktfonds (15,9%)
Spareinlagen/Einlagenprodukte (7,3%)

Die Kunden setzen andere Prioritäten. Danach gefragt, welche Möglichkeiten zum vermögensaufbau ihrer Erfahrung nach von Kunden genutzt werden, lauteten die Antworten ("volle Zustimmung" oder "Zustimmung"):

Immobilien (88,4%)
Spareinlagen/Einlagenprodukte (79,7%)
Bausparvertrag (69,6%),
Fonds mit vermögensverwaltendem Ansatz (65,2%)
Geldmarktfonds (63,7%)
klassische Rentenversicherungen (60,8%)
Rentenfonds (57,9%)
fondsgebundene Rentenversicherungen mit Garantie (49,3%)
Aktienfonds (20,3%)
Nachhaltigkeitsfonds (20,3%)
offene Immobilienfonds (16%)
fondsgebundene Rentenversicherungen ohne Garantie (10,2%)
Aktien (8,7%)

Die Verbraucher informieren sich zum Thema Geld und Vermögen am liebsten bei Vergleichsportalen (66,7%), bei ihrem Finanzberater/-makler (65,2%), bei Banken (36,2%), Bausparkassen (27,5%), Versicherern (20,3%), Honorarberatern (20,3%) sowie Investmentgesellschaften (17,4%).

Große Defizite bei der Vorsorge
Dass, die meisten Verbraucher ihre Versorgungslücke im Alter unterschätzen, ist eine Tatsache, die nahezu alle Befragten (97,1%) in ihrer Berufspraxis erleben. Auch die Versorgungslücke, die im Pflegefall droht, wird unterschätzt glauben die Berater (88,4%). Allerdings sind 40,6 % davon überzeugt, dass die Einführung des "Pflege-Bahr" dazu führen wird, dass sich die Menschen insgesamt stärker gegen die finanziellen Folgen des Pflegerisikos absichern werden. Die Befragten sehen insgesamt große Vorsorgedefizite bei ihrer Kundschaft. Nicht einmal ein Drittel der Verbraucher ist ihrer Meinung nach ausreichend versorgt bei krankheitsbedingtem Einkommensausfall (26,5%). Bei berufsunfähigkeitsbedingtem Einkommensausfall (11,7%), Rentenbeginn (13,2%), bei Tod des Partners (13,2%) sowie bei Eintritt des Pflegefalls (8,8%), identifizierten die Befragten noch größere Versorgungslücken.

Diese Ergebnisse lassen es paradox erscheinen, dass es für 94,2 Prozent der Verbraucher "sehr wichtig" oder "wichtig" ist, eine finanzielle Absicherung zu haben, um den finanziellen und sozialen Status bei Krankheit, BU oder im Pflegfall zu erhalten. Weitere Themen stehen nach Angaben der befragten Experten bei den Kunden zunehmend im Fokus: Inflationsschutz (86,7%), Steuern sparen (50%), Finanzierung der Ausbildungskosten der Kinder (46,6%), Vermögen vererben (36,7%), Anlageschnäppchen mit hoher Sicherheit (39,8%) sowie die finanzielle Unabhängigkeit vom Ehe- oder Lebenspartner (35,3%).

Quelle: Plansecur
Bild: © Gerd Altmann/

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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