Versicherer 2031: Ab in die Cloud

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Cloud Computing wird in den nächsten zehn Jahren zu einer gängigen Technologie in der Versicherungsbranche werden. Umfragen von Sollers Consulting haben dies jedenfalls ergeben. Zudem wird Robotic Process Automation (RPA) stärker zum Zug kommen als Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen. Wenig Gewicht haben dagegen Telematik und das Internet der Dinge.

Mehr als acht der zehn Top-Versicherer in den diversen Märkten werden 2031 auf Cloud und robotergestützte Prozessautomatisierung (RPA) setzen. Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen werden ebenfalls wichtig sein, aber sie schneiden etwas schlechter ab als RPA. Während offene APIs fast ebenso wichtig sind, werden das Internet der Dinge (IoT), Telematik und Blockchain in der Versicherungsbranche nicht als DAS Thema angesehen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Sollers Consulting unter Führungskräften und Fachleuten aus der Versicherungsbranche.

Versicherer werden mehr Partnerschaften eingehen

„Die Bereitschaft zur Innovation ist weit verbreitet. Die Versicherer werden mehr Partnerschaften eingehen. Um ihre IT zu modernisieren, werden sie stark auf Cloud-Lösungen setzen“, kommentiert Michał Trochimczuk, Managing Partner und Mitbegründer von Sollers Consulting, den Trend in der Branche.

Versicherer zeigten eine hohe Investitionsbereitschaft. Dies gelte insbesondere für Deutschland, während in Polen die Bereitschaft, in Innovationen zu investieren, deutlich geringer sei. Keiner der Befragten erklärt, dass sein Unternehmen nicht bereit sei, in Innovationen zu investieren, und nur 2,6 Prozent der Befragten geben an, dass sie nur geringfügig in Innovationen investieren werden.

Größtes Potenzial im Berichtswesen, der Policenverwaltung und Schadenbearbeitung

2020 und 2021 hat das Beratungsunternehmen Manager und Fachleute aus der Versicherungsbranche in Europa, den USA, Japan und anderen Märkten befragt. Rund 80 Manager nahmen daran teil. Ein Teil der Umfrage widmete sich der Automatisierung, die bei der Entwicklung des Versicherungsunternehmens der Zukunft eine entscheidende Rolle spielt. Die Versicherer sehen das größte Potenzial der Automatisierung in den Bereichen Berichtswesen, Policenverwaltung, Back-Office-Prozesse und Schadenbearbeitung.

Zwischen 68 Prozent und 81 Prozent der Befragten glaubten, dass diese administrativen Prozesse in hohem Maße automatisiert würden. Der Vertrieb werde in der Branche immer noch als persönliche Interaktion gesehen. Allerdings seien 33 Prozent der Versicherungsmanager und -spezialisten davon überzeugt, dass der Vertrieb in Zukunft zu 70 Prozent oder mehr automatisiert sein wird.

Müssen flexible Versicherungsplattformen implementieren

"Banken und Versicherer unternehmen große Anstrengungen, den Versicherungsvertrieb zu digitalisieren. Um dabei erfolgreich zu sein, müssen sie jedoch flexible Versicherungsplattformen implementieren, die es ihnen ermöglichen, schnell auf sich verändernde Märkte zu reagieren", ist Trochimczuk überzeugt.

Die Versicherer würden ihren Kernsystemen, die in vielen Fällen hinter der technologischen Entwicklung zurückbleiben, zunehmend Aufmerksamkeit schenken. Versicherungsmanager und -experten seien überzeugt, dass die Kernsysteme in die Cloud verlagert werden. Kernsysteme "on cloud" würden bei den Befragten der Sollers-Umfrage die höchsten Werte erzielen, "on premise" die niedrigsten.

5G wird Menge der verfügbaren Daten erhöhen

Die Geschwindigkeit der Digitalisierung habe ihre Grenzen noch nicht erreicht, und dafür gebe es klare Anzeichen, zeigt sich der Sollers-Bericht überzeugt. Während die Versicherungsbranche viel über datengetriebene Geschäftsmodelle spreche, werde der Wert von Daten nur in sehr vereinzelten Bereichen genutzt. 5G werde die Menge der verfügbaren Daten erhöhen. Für die Versicherer sei es eine Herausforderung, diese zu nutzen.

Branchen wie Gastronomie, Tourismus und Medien seien durch das Internet stark verändert worden. „Die Produkte haben sich nicht wesentlich verändert, aber die Art und Weise, wie sie angeboten und verkauft werden, ist völlig anders. Ich bin überzeugt, dass dasselbe auch in der Versicherungsbranche geschehen wird.“, sagt Trochimczuk.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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