Versicherer offener für Homeoffice als andere Branchen

740px 535px

Banken und Versicherer können sich vorstellen, dass ihre Mitarbeiter auf Dauer einen größeren Anteil der Arbeitszeit im Homeoffice verbringen. Bei 54 Prozent der Arbeitgeber wird der Homeoffice-Anteil nach Ende der Pandemie nicht über 30 Prozent steigen.  Das ist ein Ergebnis der Studie „Potenzialanalyse Organisation x.0“ von Sopra Steria in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.

Finanzdienstleister wollen ihren aufgebauten Remote-Arbeitsanteil beibehalten oder ausweiten. So ist wohl jeder zweite Versicherer beispielsweise in der Lage, Kunden auch per Videochat zu beraten. In der verarbeitenden Industrie und der öffentlichen Verwaltung sehen die Befragten Homeoffice dagegen mehrheitlich eher als Ausweichmöglichkeit denn als flächendeckende Alternative.

63 Prozent investierten in kollaboratives Arbeiten

Wirtschaft und öffentliche Verwaltung in Deutschland haben in den vergangenen 18 Monaten Pandemie viel in den organisatorischen Umbau investiert. Bei 84 Prozent der befragten Arbeitgeber ging es und geht es dabei um die Integration von Homeoffice- und Remote-Arbeit in die Organisation. Das Aufrechterhalten der Arbeitsfähigkeit und des Geschäftsbetriebs aus der Distanz war das am häufigsten genannte Ziel organisatorischer Umbauarbeiten, so die Studie. 63 Prozent der Unternehmen und Behörden investierten in kollaboratives Arbeiten. Sie stellten beispielsweise Infrastruktur bereit, führten passende Software ein und schulten die Mitarbeitenden und Führungskräfte.

Neue New-Work-Konzepte sollten die Zusammenarbeit verbessern

Das Arbeiten von zuhause oder unterwegs aus sowie virtuelle Events und Meetings werden kurz- bis mittelfristig allerdings keinen Ersatz für den realen Kontakt mit Kollegen, Kunden und Geschäftspartnern bedeuten. Nur 46 Prozent der befragten Entscheiderinnen und Entscheider glauben daran, dass der Anteil von Remote-Arbeit dauerhaft über 30 Prozent liegen wird. Zum Vergleich: Im März 2021 arbeiteten 32 Prozent der Beschäftigten teilweise oder dauerhaft im Homeoffice. In einzelnen Dienstleistungsbranchen lag der Anteil höher: bei rund 43 Prozent. Das ergibt eine Erhebung des ifo Instituts.

Viele Unternehmen hatten vor Ausbruch der Pandemie in eine neue Büroorganisation und New-Work-Konzepte investiert, um die Zusammenarbeit zu verbessern. Von dieser Veränderung wollen die Firmen profitieren, sobald es die Lage wieder erlaubt.

Organisationen gehören übergreifend auf den Prüfstand

 „Es ist nicht ratsam, das Rad vollkommen zurückzudrehen. Unternehmen und Behörden sollten schauen, dass sie nachhaltig von den Investitionen in dezentrale Arbeit profitieren“, sagt Martin Weisath, Leiter Digital Soul bei Sopra Steria Next, der Management-Consulting-Marke von Sopra Steria. Unternehmen und Behörden sollten vielmehr die Erfahrungen für künftige Hybridmodelle nutzen. Nach Einschätzung von Sopra Steria setzt in der Industrie beispielsweise ein Umdenken ein. Unternehmen haben im Lockdown erkannt, dass sich selbst Arbeiten in der Produktion durch digitale Technologien wie Augmented Reality (AR) aus der Distanz erledigen lassen. Mitarbeitende sollen künftig Maschinen über AR-Brillen verstärkt auch von zuhause oder anderen Standorten aussteuern und überwachen können. Grundvoraussetzung für dezentrales Arbeiten ist nach Ansicht der Studien-Ersteller beispielsweise, dass die Prozesse digitalisiert sind. Das hat zur Folge, dass die Organisation übergreifend auf den Prüfstand gehört.

Hintergrundinformationen 

Die Studie „Potenzialanalyse Organisation x.0“ von Sopra Steria und dem F.A.Z.-Institut gibt die Ergebnisse einer Befragung unter 221 Führungskräften wieder. Der Großteil der Befragten arbeitet im Bereich Finanzdienstleistungen, verarbeitendes Gewerbe sowie öffentliche Verwaltung & Versorgungsunternehmen. Im April und Mai 2021 wurde danach gefragt, wie die Organisationen mit dem aktuellen Veränderungsdruck umgehen und wie groß ihre Bereitschaft ist, die Strukturen neu zu organisieren.

Quelle: Sopra Steria

 

Autor(en): versicehrungsmagazin.de

Alle Branche News