Versicherungen wie Schuhe aus dem 3-D-Drucker?

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Der Wunsch der Kunden nach einer persönlichen, individuellen Beratung und Betreuung wird immer größer. Die steigende Digitalisierung hat dieses veränderte Kundenverhalten ausgelöst. Auch der Maklerpool BCA nimmt diese Veränderung wahr und reagiert mit diversen neuen Angeboten.

Der Schuhersteller Adidas hat sich für 2020 wohl große Ziele gesteckt: Er will in diesem Jahr rund 1,3 Millionen herstellen und zwar – über einen 3-D-Drucker. Das heißt: Gut 1,3 Millionen Kunden erhalten so einen individuell für sie gefertigten Schuh. Eine Vorgehensweise, die sicher auch für die Versicherungsbranche gangbar wäre. So jedenfalls die Einschätzung von Roman Schwarze, seit circa sechs Monaten IT-Vorstand der BCA AG, auf dem jüngsten Presse-Dialog 2020 in Frankfurt am Main.  „Die Versicherung ist hierfür ein absolut passendes Produkt“, schwärmte Schwarze für diesen zunehmenden Individualisierungstrend. Wie dies funktionieren kann, zeigten auch schon einige – meist junge – (Online-)Makler wie Bastian Kunkel mit seinem Youtube-Kanal, den Versicherungsmagazin schon einige Male vorgestellt hat.

Damit der Kunde besser anlassbezogen beraten werden kann

Die BCA war in den vergangenen Monaten auch nicht faul, so Schwarze, und hat diverse Neuerungen eingeführt. So wurden neue offene Schnittstellen gebaut, die jeder mit BCA verbundene Makler nutzen kann. Wichtige Komponenten dabei: ein Maklerverwaltungsprogramm. Neu ist auch die digitale Bestandsübertragung wie ein Generator, der ein Muster für die Datenschutzerklärung erstellt. In Planung ist zudem, dass baldmöglichst die Girokonten und diesbezüglichen Daten der Endkunden über PSD2 (Seit 14. September 2019 setzen Sparkassen und andere Finanzinstitute die neue EU-Richtlinie PSD2 (Payment Services Directive 2) um. Dadurch haben sich Veränderungen im Zahlungsverkehr und Online-Banking ergeben.) gezogen werden. Dadurch, so der IT-Fachmann Schwarze, könne der Kunde besser anlassbezogen beraten werden, denn es lass sich so schneller und leichter erkennen, welche Status der Kunde gerade habe, sprich, ob er demnächst heirate, ein Haus baue oder kurz vor dem Ruhestand stehe.

Investment-Shopping: Schnell, aber trotzdem rechtssicher

Besonders stolz ist BCA aber vor allem auf ihren neuen „Investment-Shop“, den Makler auf ihrer Webseite einbinden können. Frank Ulbricht, Vorstandsmitglied der BCA AG und unter anderem verantwortlich für die Bereiche Controlling, Rechnungswesen, Recht, Compliance und Investment, stellte das neue Tool vor. Dieses ermöglicht eine vollständig digitale, rechtskonforme Depoteröffnung und den Fondskauf, so die Aussage von Ulbricht.

Weitere Besonderheiten des Shops:
Der Berater verwaltet seinen Shop individuell, auch das Design ist individuell einstellbar, die Depoteröffnung ist digital mit Online-Fondskauf, ohne Unterschriften für VL, Fonds, ETFS oder Modellportfolios. Und die Kundendepots werden automatisch in die Beratersoftware integriert und zwar mit allen Kunden- und Depot-Daten.   

Der Berater kann zudem seine persönliche Portfolioliste hinterlegen, aus der Kunden dann wählen. Nicht zu vernachlässigen sei aber in erster Linie die Arbeits- und Zeitersparnis für den Vermittler. Denn Depotabschluss und Fondskauf seien in "sechs Minuten möglich".

EU fordert verstärkt nachhaltiges Verhalten, Unternehmen müssen reagieren

Wie bei vielen Unternehmen und Pools steht das Thema Nachhaltigkeit“ immer häufiger auf der Agenda, so auch bei der BCA AG. Der Grund: Nachhaltigkeit wird zunehmend zum Wirtschaftsfaktor, so dass die Unternehmen umdenken müssen. Das müssen sie auch und bald, denn neue EU-Regeln fordern ein nachhaltiges Investment. In diesem Kontext soll es auch ein EU-Kennzeichen für grüne Finanzprodukte geben. Oberstes Ziel dieser Entwicklung: Die europäische Wirtschaft soll bis 2050 klimaneutral sein.

„Wer dies nicht schafft oder dies nicht engagiert verfolgt, wird wahrscheinlich abgestraft, zum Beispiel durch einen sinkenden Börsenkurs“, mutmaßt der BCA-Mann Frank Ulbricht. So hat sich die BCA AG für die nahe Zukunft auch vorgenommen, „Nachhaltigkeit im Beratungsprozess zu verankern“.  

Autor(en): Meris Neininger

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