Viele Familien ohne Schutz im Ernstfall

Sage und schreibe 74 Prozent der Familien in Deutschland haben sich im Fall des plötzlichen Todes eines Elternteils nicht richtig abgesichert. Dieses Ergebnis liefert eine repräsentative Befragung des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung im Auftrag der Hannoversche Leben. Laut dem statistischen Bundesamt starben 2010 insgesamt 137.000 erwachsene Menschen vor dem Erreichen des üblichen Rentenalters von 65 Jahren.

Aus dem Erwerbsleben werden jährlich immer noch mit rund 88.000 Personen mehr Männer als Frauen gerissen. Der persönliche Schicksalsschlag wird dann häufig von einem finanziellen begleitet, denn die gesetzliche Hinterbliebenenrente reicht oft nicht. Im Durchschnitt zahlt die gesetzliche Rentenkasse nur rund 530 Euro an die Hinterbliebenen aus, so die Hannoversche. Kinder stehen im Regelfall noch schlechter da. Falls ein Elternteil stirbt, besteht ein bescheidener Anspruch auf Halbwaisenrente in Höhe von rund165 Euro. Unverheiratete Partner haben keine Ansprüche auf staatlich gewährte Hinterbliebenenrente.

Lebensstandard sinkt häufig
Doch selbst die Familien, die sich abgesichert haben, dürften vielfach ihren Lebensstandard nach einem plötzlichen Todesfall eines Partners nicht mehr halten können. So hat der Map-Report errechnet, dass im Schnitt die Risikovorsorge nur bei rund 6.1000 Euro liegt. Selbst auf Risikovorsoge spezialisierte Anbieter haben in ihren Büchern im Schnitt nur eine Absicherungssumme von 100.000 bis 130.000 Euro. Rein rechnerisch bringt schon ein mittelmäßiger Verdiener mit einem Einkommen von 2.500 Euro pro Monat zwischen dem 40. und 65. Lebensjahr 750.000 Euro nach Hause. Eine höhere Absicherung ist deshalb notwendig.

Dies erkennen laut Umfrage auch 41 Prozent der Familien, die Hinterbliebenenvorsorge als wichtigste Absicherung beurteilen, danach gehandelt wird aber nicht. Finanzielle Notlagen - mit Hausverlust - und sozialem Elend sind somit vielfach vorprogrammiert. Als Faustregel für einen solide Schutz gilt, dass mindestens das Fünffache des Jahresbruttoeinkommens abgesichert wird. Bei 2.500 Euro monatlichem Einkommen wären das rund 150.000 Euro. Diesen Schutz gibt es derzeit bei vielen Anbietern für eine Jahresprämie von unter 400 Euro.

Bildquelle: © Gerd Altmann/

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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