Wahrer Optimismus oder nur Zweckoptimismus?

Die Investmentfondsberater, die Versicherer und Banken blicken optimistisch in die Zukunft. Diesen Eindruck konnte man auf jeden Fall auf dem zweitägigen „Fonds professionell Kongress 2010“ in Mannheim bekommen, denn der Messekongress war sehr gut besucht.

Laut dem Veranstalter tummelten sich rund 5.000 Fachbesucher und 218 Aussteller auf dem Messegelände im Mannheimer Rosengarten. Befragte man einzelne Messebesucher nach Ihrer persönlichen Einschätzung für das gerade gestartete Jahr 2010, so gaben sich diese auch recht optimistisch, obwohl die Krise nach Ansicht vieler Experten auch in diesem Jahr noch ihre Spuren hinterlassen wird. Bleibt nur die Frage, ob dieser Optimismus nur Zweckoptimismus ist.

Der große Crash kommt noch
Und ganz im Gegensatz zu der positiven Grundstimmung auf dem Kongress holte der Investmentstratege Marc Faber die zahlreichen Zuhörer mit seiner Einschätzung „Der große Crash kommt noch“ recht schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Und dass „Dr. Doom“, wie der Amerikaner auch gerne genannt wird, mit seinen Prognosen oft richtig liegt, zeigt auch die Tatsache, dass er in einer aktuellen Bloomberg-Umfrage nach dem Investmentstrategen mit der besten Markteinschätzung auf Platz 5 der gelisteten Kandidaten liegt.

Auch Dietmar Bläsing, Vertriebsvorstand der Volkswohl Bund Versicherungen bezog eine realistische Position und vermerkte nüchtern, dass der Markt für Fondspolicen „noch nie so schwer gewesen ist wie augenblicklich“. Folglich war sein Vortrag auch überschrieben mit: „Quo vadis Fondspolicenberatung?“ Ein Grund für die schwierige Situation der Branche: Durch die Krise hätten die Kunden ein weitaus stärkeres Sicherheitsbedürfnis als früher und wollten nur noch Produkte mit Garantien abschließen. Dies beweise auch der Umstand, dass die Nachfrage nach Fondsprodukten ohne Garantie augenblicklich bei gerade mal fünf Prozent läge. An die Berater richtete er den Appell in einer derartigen Situation nur zu Versicherern zu gehen, die hohe laufende Überschüsse böten.

3-Topf-Hypridmodelle sind Hoffnungsträger
Wie schwierig das Geschäft mit der fondsgebundenen betrieblichen Altersversorgung (bAV) ist, zeigte ebenso der Vortrag von Thomas Kramm, Münchener Verein Versicherungsgruppe. Dabei präsentierte er Lösungen, mit denen Berater ihr Haftungsrisiko eingrenzen können und positionierte die neue Generation der bAV-Produkte auf Fondsbasis die 3-Topf-Hypridmodelle als neuer Hoffnungsträger für die Branche.

Bild: Fonds professionell

Autor(en): Meris Neininger

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