Die Corona-Pandemie hat den Trend zur Digitalisierung im Business kräftig verstärkt. Auch viele Versicherungsvermittler sind entweder neu auf den Digitalzug aufgesprungen oder haben ihre Betriebe technisch weiterentwickelt. Im Markt der smarten Lösungen gibt es mittlerweile vielfältige Angebote. Wir haben bei einigen Unternehmen nachgefragt, welchen Nutzen sie Vermittlern bieten.
Das Unternehmen Flixcheck aus Essen vertreibt eine Software, die den Kundendialog erleichtern soll. Mathias Staar, Gründer und CEO des Unternehmens, stand uns Rede und Antwort:
Wie unterscheidet sich Ihre Online-Dialog-Anwendung von anderen Lösungen im Markt?
Wir unterscheiden uns durch die Einfachheit für Anwender. Weder Vermittler noch ihre Kunden müssen eine App installieren, denn die Anwendung ist webbasiert. Vermittler melden sich bei Flixcheck an und nutzen direkt ihren gewohnten Internet-Browser, um Formulare aufzusetzen. Das kann zum Beispiel ein Sepa-Mandat sein. Sie können auf eine ganze Reihe von Kommunikationsvorlagen zurückgreifen, die wir bereits angelegt haben. Nach dem Prinzip eines Baukastensystems können sie auch Formulare anpassen oder eigene erstellen. Zeitraubende Schulungen sind nicht erforderlich. Ihre Kunden benachrichtigen Flixcheck-Anwender per Mail oder SMS und Messenger aufs Smartphone, dass die Formulare zum Ausfüllen bereitstehen. Ein weiteres Merkmal, das vielen unserer Kunden wichtig ist: Die Daten werden DSGVO-konform verarbeitet und auf Servern in Deutschland gespeichert.
Was für technische Voraussetzungen braucht ein Vermittler, um die Lösung zu nutzen?
Vermittler brauchen einen Internet-Zugang und ihren Browser, das war´s schon. Wer Flixcheck erst einmal unverbindlich testen will, kann dies 30 Tage lang kostenfrei tun. Kunden melden sich mit ihrer E-Mail-Adresse an und können sofort starten. Es sind keine weiteren technischen Voraussetzungen notwendig.
Und welche Kosten kommen auf die Vermittler zu?
In einer Testphase von 30 Tagen erstmal keine. Wenn sich Vermittler für das Angebot entscheiden, zahlen sie für eine Flatrate eine monatliche Lizenzgebühr von 19 Euro je User. Die Mindestlaufzeit beträgt zwölf Monate. Das Paket enthält die wichtigen Formular-Elemente zum Beispiel für Multiple-Choice-Anfragen, die Abfrage von Bildern, Sepa-Mandate und einen PDF-Editor für Unterschriften sowie Benachrichtigungen an Kunden. Wir haben außerdem ein Analyse-Tool sowie einen Support-Service ergänzt. Zusätzliche Optionen können Anwender nach Bedarf hinzubuchen.
Haben Sie ein konkretes Beispiel?
Wir kennen die Standardprozesse der Vermittler inzwischen sehr gut. Mit vielen Kunden sind wir im Austausch. Nehmen wir das Beispiel einer Schadenmeldung: Ein Kunde hat einen Blechschaden am Auto und bittet telefonisch um Regulierung. Der Vermittler greift auf das Flixcheck-Formular zu, trägt die persönlichen Daten ein und übermittelt dem Kunden per SMS den Link zum vorbereiteten Formular. Der Kunde klickt auf die Seite und wird durch das Formular geführt. Darin trägt er die Angaben zum Datum des Unfalls, Unfallort und Unfallhergang ein. Er wird im Formular zudem aufgefordert, Fotos vom Schaden zu machen. Die Fotos werden in Flixcheck zwischengespeichert.
Erst wenn der Kunde alle notwendigen Angaben gemacht, kann er das digitale Formular inklusive der Fotos zurücksenden. Der Vermittler ist also nicht mehr gezwungen, Angaben und Unterlagen telefonisch oder auf dem Postweg nachzufordern, was viel Zeit und Geld kostet. Diese Effizienz ist entscheidend für unsere Kunden, das hören wir häufig. Viele schätzen auch, dass sie das Tool vertrieblich nutzen können. Sie schicken ihren Kunden zum Beispiel personalisierte Fragebögen aufs Smartphone und können dann mit ihnen Jahresgespräche online durchführen.
Das Unternehmen Intervista ist seit über 20 Jahren als Spezialist für Prozessautomatisierung aktiv. Matthias Strauch, Geschäftsführer des in Potsdam angesiedelten Unternehmens stellt die web-basierte Sales-App "TouchAktive" vor.
Wie unterscheidet sich TouchActive von anderen Lösungen im Markt?
Andere Lösungen verwenden Apps, welche physisch auf dem Tablet/Handy laufen. Das verringert zwar den Datenverkehr, aber es erhöht den Verwaltungs- und Absicherungsaufwand, weil dadurch Daten dort abgespeichert werden, welche aufwändig und teuer gesichert und gelöscht werden müssen. Außerdem kann man eine App nicht in eine Videokonferenz einbinden und sharen. Unsere Web-App hinterlässt keine Daten auf dem Tablet/Handy, ist von jedem Endgerät aus nutzbar - sofern der Nutzer freigeschaltet ist - und kann problemlos in eine Videokonferenz eingebunden werden.
So kann, gerade in der Corona-Zeit, einen Beratung per Videocall stattfinden und auch die gemeinsame Eingabe der Antragsdaten transparent erfolgen. Nur der Abschluss wird vom Kunden rechtssicher selbst getätigt. Wartet der Kunde, meldet sich das System selbständig und fragt nach. Nach mehreren erfolglosen Nachfragen, landet der Lead dann wieder beim Partner um selbst beim Kunden nachzuhaken.
Welche technischen Voraussetzungen brauchen Vermittler, um die Lösung zu nutzen?
Ein Tablet oder ein Handy oder notfalls ein Notebook/PC
Welche Kosten kommen auf die Vermittler zu?
Der Vermittler integriert unsere Lösung und bietet diese an. Ihm wird die Lösung transaktionsgebunden (private-Cloud) oder flat (private-Cloud oder on-premise) als Lizenz angeboten.
Haben Sie ein konkretes Beispiel?
In Corona-Zeiten…
Die Beratung erfolgt in einem Videocall. Nachdem die Dinge ausreichend konkretisiert wurden, schaltet der Berater den Screen der Webapp frei. Er beginnt mit dem Kunden die Eckdaten zu erfassen. Das System bietet nun verschiedene mögliche Tarife auf Basis der Eingaben an. Wenn sich der Kunde für einen entscheidet beginnt die Erfassung des Antrages. Alle Daten werden direkt geprüft. Am Ende der Eingabe sendet der Berater dem Kunden das Angebot zu und noch während des Videocalls kann dieser ihn bestätigen und die Bestellung abschließen. Wünscht er noch Bedenkzeit, wird das System und/oder später der Berater ihn nach einer gewissen Zeitspanne an das Angebot erinnern.
Wie früher…
Die Beratung erfolgt beim Kunden. Vergleichen und ausfüllen erfolgt gemeinsam mit dem Kunden auf dem Tablet. Die Zeichnung und Freigabe erfolgt Vorort auch auf dem Tablet.
Der Kunde wird nicht angetroffen…
Wird der Kunde nicht angetroffen kann der Berater dem Kunden einen Hinweis/Flyer/SMS mit einem Link hinterlassen. Dort findet der Kunde einen vom Berater zur Verfügung gestellten Tarif vor, den er selbst konfigurieren und abschließen kann.
Oevermann Networks aus Bergisch Gladbach heißt die nach ISO und IEC 27001 zertifizierte Full Service Digitalagentur, die mit "onvico" ein Tool für One-on-One Business-Beratungsgespräche entwickelt hat. Die Server des Unternehmens stehen in Deutschland. Christian Engelke, Product Manager bei der Oevermann Networks, beantwortete unsere Fragen.
Wie unterscheidet sich Ihre Anwendung von anderen Lösungen im Markt?
onvico ist die Lösung für ein sicheres "One to One Business"-Gespräch mit Screensharing, einem sicheren Datenaustausch, Cockpit zur Steuerung der Gespräche, persönlicher Beratung per Live-Video mit Ton und oder Bild, Text-Chat, Gesprächsauswertung und vieles mehr.
Die Anwendung bietet verschiedene Möglichkeiten, wie Nutzer mit Kunden und Interessenten in Kontakt treten können und diese genau dort abholen, wo sie sich aufhalten. Sie können über einen klassischen Text-Chat miteinander kommunizieren oder aber eine Videoberatung mit Bild und Ton durchführen. Alternativ können Sie auch ohne Bildübertragung miteinander sprechen. Die Kontaktaufnahme ist spontan von der Website aus oder über eine Terminvereinbarung inklusive Einladungsfunktion möglich.
Das Besondere ist, dass Sie durch die Videoübertragung völlig standortunabhängig sind, aber Ihre Produkte und Dienstleistungen genauso wie in einem persönlichen Gespräch vor Ort vorstellen können. Dadurch bieten Sie Ihren Stammkunden einen flexiblen Mehrwert, können darüber hinaus aber auch einen ganz neuen Kundenstamm ansprechen und für sich gewinnen.
Dabei ist onvico kein Konferenzsystem wie Zoom, Google Meet oder gotoMeeting, sondern ist auf die professionelle 1-zu-1 Live-Beratung ausgelegt. Es wird auf das CI des Kunden gebrandet. Anrufer können spontan über die Website des Vermittlers das Gespräch starten und werden automatisch mit dem nächsten freien Mitarbeiter verbunden. Durch eine Anrufgruppensteuerung kann sichergestellt werden, dass der Kunde immer mit dem Mitarbeiter verbunden wird der bei seinem speziellen Anliegen am besten weiterhelfen kann.
Welche technischen Voraussetzungen brauchen Vermittler, um die Lösung zu nutzen?
Die Vermittler benötigen nur einen aktuellen Browser (wie etwa Google Chrome), eine Kamera, Lautsprecher und ein Mikrofon um die Videoberatung anzubieten. Das gleiche gilt für die Kunden.
Welche Kosten kommen auf die Nutzer zu?
Für jeden Kunden setzten wir eine eigene Instanz auf. Mehrere Filialen können jedoch auch über die Anrufgruppen abgebildet werden und sich somit eine Instanz teilen. Für jede Instanz fallen folgende Kosten an:
Text- und Videochat (bis zu 3 Personen pro Gespräch)
- Initiale Einrichtung: 2.500 Euro
- Ab 2 Concurrent-User-Lizenzen: 100 Euro pro Lizenz
- Weitere Linzenzmodelle auf Anfrage.
Haben Sie ein konkretes Beispiel?
Die Onlineberatung kann die Beratung im Vermittlerbüro oder beim Kunden ersetzen. Dies spart Fahrkosten und Zeit. Genauso können jedoch auch Besucher auf der Webseite auf das Angebot der Onlineberatung hingewiesen werden und somit direkt mit einem freien Vermittler verbunden werden.
Autor(en): versicherungsmagazin.de