"Wenn etwas nachhaltig ist, dann ist es die PKV"

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Im aktuellen Interview des Videomagazins #fredwagner diskutiert Ralf Kantak, Vorsitzender des Verbands der Privaten Krankenversicherung e. V. (PKV-Verband) und Vorstandsvorsitzender der SDK-Gruppe mit Fred Wagner, Professor für Versicherungsbetriebslehre an der Universität Leipzig. Unter anderem geht es im Interview um die Rolle der PKV im schwierigen politischen Umfeld.

"Die PKV ist im Gesundheitssystem das, was die Braunkohle in der Energieversorgung ist - nicht nachhaltig", mit einem Zitat des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, eröffnet Wagner die Diskussion mit dem PKV-Chef. Kantak kontert selbstbewusst: "Wenn etwas nachhaltig ist, dann ist es die PKV." Der Umgang mit der Corona-Krise zeige, dass man sehr stolz auf das deutsche Gesundheitssystem sein könne, da es so leistungsfähig sei. Deutschland sei bislang gut durch die Krise gekommen. 

Gutes Versorgungsniveau war in der Krise hilfreich

Natürlich hätten viele, auch die Politik mit ihren Entscheidungen daran mitgewirkt. Aber man müsse sehen, dass die Ausstattung des Gesundheitssystems, die Labore, die Krankenhäuser mit Intensivbetten, die Arztpraxen beispielhaft im internationalen Vergleich sei. "Wir machen Umsätze von fast 13 Milliarden Euro im Jahr, davon kommen sechs Milliarden bei den Arztpraxen an und das sorgt natürlich für eine gute Ausstattung in diesen Praxen", argumentiert Kantak. Dass man ein gutes Versorgungsniveau habe, sei in der Corona-Krise sehr hilfreich gewesen. "Wenn das nicht nachhaltig ist, dann weiß ich nicht was nachhaltig ist", so Kantak weiter. 

Hinzu komme, dass man in der PKV eine Vorsorgequote von 37 bis 40 Prozent  habe. Damit finanzierten die privaten Krankenversicherer die Kosten für ihre Kunden in der Zukunft in Höhe von über 15 Milliarden pro Jahr. So nehme man Last aus dem System heraus. "Eigentlich müssten alle die von Generationengerechtigkeit reden, die PKV unterstützen", fodert der Verbands-Chef.

In rund 60 Minuten drehte sich das Gespräch auch um andere brisante Themen. Etwa über mögliche Folgen, die das Ende des dualen Gesundheitssystems in der Vollversicherung für die private Krankenversicherungswirtschaft in Deutschland hätte. Die Öffnung der gesetzlichen Krankenversicherung für Beamte, den Erfolg des Provisionsdeckels in der PKV oder Digitalisierungsansätze der Versicherer. Der Diskurs endete mit der Frage nach der Übernahme sozialer Verantwortung der PKV in Zeiten von Corona.

Das Interview können Sie hier sehen.

Autor(en): Versicherungsmagazin.de


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