Wie die Finanzberatung mehr Fachkräfte anziehen kann

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Die Branche der Finanzberater sucht händeringend Nachwuchs. Doch der Job scheint für viele junge Menschen wenig attraktiv, zudem hat er ein Imageproblem. Die gängigen Lösungsvorschläge für dieses Problem – strenge Informationspflichten, Finanzbildung der Bevölkerung, Digitalisierung – tragen nicht weit genug. Horst Schneider, CEO der Air GmbH, hat einen anderen Vorschlag: „Es braucht eine systemische Innovation, damit die Beratung zur finanziellen Lebensbegleitung wird.“ 

Laut den jüngsten Daten des AfW-Barometers wird die deutsche Vermittlerschaft immer älter, Nachwuchs kaum zu finden. „Für viele junge Menschen ist der Verdienst, lange Zeit Hauptmotivator für die Finanzdienstleistung, heute weniger reizvoll. Sie suchen vermehrt sinnstiftende Arbeit und persönliche Erfüllung“, ist Schneider überzeugt. Ein weiteres Problem sei das Image der Branche. Finanzberater würden häufig als provisionsgierige Geldhaie gesehen. Doch in Zeiten, in denen finanzielle Sicherheit, Kapitalanlagen und Versicherungen von entscheidender Bedeutung sind, suchen Menschen nach einem vertrauenswürdigen finanziellen Beistand.

Menschen können ihre finanzielle Zukunft aktiv mitgestalten

Ein weiterer Ansatz lautet: Finanzbildung der Kunden. Das ist für Berater nicht immer leicht umzusetzen. Zusätzliche Zeit und Ressourcen sind gefragt, auch können komplexe Finanzthemen nicht immer leicht verständlich vermittelt werden. „Dennoch lohnt sich der Einsatz für eine verbesserte Finanzbildung: Sie stärkt nicht nur das Vertrauen, sondern fördert auch eine langfristige, partnerschaftliche Beziehung zwischen Berater und Kunden und trägt letztendlich zu einem nachhaltigen finanziellen Erfolg bei“, sagt Schneider. Es liege im Interesse der Berater, ihre Kunden zu bilden und zu befähigen. Dadurch können die Menschen eigenständigere Entscheidungen treffen und ihre finanzielle Zukunft aktiv mitgestalten. 

Ein grundsätzlich neuer Ansatz

Gibt es eine Alternative? „Um Entscheidungssouveränität und Entscheidungssicherheit zu gewährleisten, ist eine systemische Veränderung notwendig“, so Schneider. Es geht also um einen grundsätzlich neuen Ansatz, ist der Experte überzeugt. 

Der Weg führe über eine sich selbst erschließende, digital gestützte Didaktik, die einen Menschen in die Lage versetze, seine optimale Geldverwendung und deren jeweilige Auswirkungen vollständig zu erkennen, sind die Experten des Mannheimer Fintech überzeugt Als Ergebnis einer Beratung sollten Verbraucher klarsehen, welche Mittel sie haben, was sie brauchen und in welchem Verhältnis sie ihr Einkommen und Vermögen am besten einsetzen.

Algorithmus generiert passende und umfassende Produktallokation 

„Damit wird eine Art Persönlichkeitsbenchmark für die eigenen Finanzen geschaffen“, erläutert Schneider. Im Hintergrund arbeite ein Algorithmus, der keine eigenen Interessen verfolge, sondern basierend auf den individuellen Kundenbedürfnissen die passende und umfassende Produktallokation generiere.

„Diese Persönlichkeitsbenchmark wird kontinuierlich aktualisiert, um das Produktportfolio dynamisch an sich ändernde Lebensumstände anzupassen. Auf diese Weise werden die Verbraucher von passiven Kunden zu aktiven Subjekten des Prozesses“ kommentiert Experte Schneider den Prozess.

Hintergrundinformationen

Die Air GmbH ist ein Fintech mit Sitz in Mannheim und wurde 2019 von Horst Schneider gegründet. Air entwickelt laut eigener Aussage Softwarelösungen für die Finanzdienstleistung mit passgenauen, ganzheitlichen und gleichzeitig standardisierten Anwendungen für das Privatkundengeschäft sowie für Verbraucherinnen und Verbraucher. Das „Airboard“ generiert ein quantitatives Modell zur Erstellung eines „abstrakten individuellen Referenzportfolios“ mit dem Ziel der optimalen Organisation, Steuerung und Qualitätssicherung der holistischen Finanz- und Vermögensberatung.

Quelle: Air

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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