Wie sich die Lebensversicherer schlagen

Nachdem der Map-Report vor kurzem sein m-Rating für langfristige Leistungen der Lebensversicherer in den Bereichen Bilanzkennzahlen, Service und Vertragsverläufe veröffentlicht hat, folgt nun auch das p-Rating. Dieses konzentriert sich auf jüngere Lebensversicherer, die noch keine langfristigen Entwicklungen ihrer Leistungen aus der Vergangenheit nachweisen können. Am besten schnitt die WGV-Lebensversicherung AG mit der Höchstnote "ppp" ("hervorragende Leistungen im Kurzfrist-Test") ab. Drei Versicherer erhielten ein "p" und zwei weitere ein "p-".


Die besten Lebensversicherer im p-Rating
RangGesellschaftPunktem-Rating
1WGV-Leben80ppp
2Öffentl. Sachsen-Anhalt53p
3Sparkassen Sachsen52p
4Oeco Capital44,5p
Quelle: Map-Report 809-810, nur Lebensversicherer mit Wertung im p-Rating und mindestens "p" = "gute Leistungen im Kurzfrist-Test"

Map-Report berechnet zudem für alle teilnehmenden Lebensversicherer die Punktzahlen im Kurzfrist-Test auf Basis des p-Ratings. Auch da muss sich die WGV nicht verstecken, denn sie teilt sich auch in dieser Gesamtbetrachtung den ersten Platz mit der Europa. Knapp dahinter mit 79 Punkten liegt die Cosmos. Es folgen Huk-Coburg, Hannoversche, Allianz, LVM und die im m-Rating führende Debeka.

Versicherer reduzieren die Kosten
Der Fünf-Jahres-Vergleich wichtiger Kennzahlen zeigt aber auch, dass sich die Lebensversicherer erfolgreich um eine Verbesserung ihrer Kostenquoten bemühen. In den vergangenen fünf Jahren hat sich der jeweils für das p-Rating ermittelte Fünf-Jahres-Durchschnitt wichtiger Kennzahlen erfreulich entwickelt.

Wiesen die Lebensversicherer 2007 noch eine Verwaltungskostenquote von 3,23 Prozent auf, sank diese kontinuierlich auf aktuell noch 2,64 Prozent. Da die Beitragsentwicklung der Lebensversicherer nach dem Wegfall der hohen Einmalbeiträge derzeit eher stagniert, muss die weitere Entwicklung dieser Kennzahl abgewartet werden.Auch die Abschlusskosten sind gesunken. Hatten die Lebensversicherer nach den Erkenntnissen des p-Ratings 2007 noch über den Schnitt der zurückliegenden fünf Jahre 5,35 Prozent der Beitragssumme des Neugeschäfts ausgegeben, waren es 2012 nur noch 5,01 Prozent. Auch diese Kennzahl hängt allerdings von der Zusammensetzung des Neugeschäfts ab.


Stornos und Beschwerden rückläufig
Für Verbraucherschützer besonders wichtig sein müssten zwei weitere Kennzahlen. Die Stornoquote ist von 5,1 Prozent auf 4,6 Prozent gefallen. Ob das Vermittlergesetz und die rechtliche Besserstellung der Frühstornierer mit der VVG-Reform hierfür verantwortlich sind, lässt sich nur mutmaßen. Dass die Beratungsqualität besser geworden sein könnte, darauf weist aber auch der Rückgang der Beschwerdequote hin. Diese fiel von 5,4 auf 3,3 Beschwerden pro 100.000 Verträge.

Leicht rückläufig ist allerdings auch die Solvabilität der Lebensversicherer. Für das 2007er-Rating errechnete Map-Report 196 Prozent, 2012 dagegen immer noch sehr gute 181 Prozent. Der Geldpolitik geschuldet ist dagegen der allmähliche Rückgang der Nettorenditen. Hier gingen im Vergleichszeitraum 0,8 Prozentpunkte verloren, im aktuellen Rating schafften die Versicherer aber immer noch 4,16 Prozent.

Der vollständige Report 809-810 „Rating Deutscher Lebensversicherer: p-rating (junge Unternehmen)“ kann für 75 Euro in Druckversion oder 65 Euro als PDF beim Map-Report (www.map-report.com) bestellt werden.

Autor(en): Matthias Beenken

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