Wie sich die Vertriebswege im vergangenen Jahr entwickelt haben

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Immer noch dominiert in allen drei Versicherungszweigen der Ausschließlichkeitsvertrieb. Dies zeigt die Vertriebswegestatistik 2017, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) vorgestellt hat. Der wachsende Trend zum Online-Abschluss ist aber in einer Sparte deutlich sichtbar.

Der Einfirmenvermittler bleibt in der Lebens-, Schaden-/Unfallversicherung sowie der privaten Krankenversicherung (PKV), der wichtigste Ansprechpartner für Kunden. Im vergangenen Jahr ist der Anteil der AO-Vermittler am Vertriebswegemix in der Lebensversicherung leicht auf 40,5 Prozent (Vorjahr 41,2 Prozent) gesunken. 27,5 Prozent des vermittelten Neugeschäfts kam über Makler, dies stellt eine Steigerung von 1,4 Prozent gegenüber 2016 dar. 18,7 Prozent des Neugeschäfts wurde über Kreditinstitute abgeschlossen (19,9 Prozent 2016). Der Marktanteil des Direktvertriebs (inklusive der Vergleichsportale) ging in Leben minimal zurück, von 2,3 Prozent 2016 auf 2,2 Prozent 2017.

Anteil des Direktvertriebs in der PKV bei 7,3 Prozent

Auch in der PKV dominieren die Ausschließlichkeitsvermittler mit 56,8 Prozent (- 0,2 Prozent) vor Maklern, die unverändert bei 26,9 Prozent liegen und dem Direktvertrieb mit 7,3 Prozent (+ 0,6 Prozent).

In der Schaden-/Unfallversicherung setzt sich jedoch der Trend zum Online-Abschluss fort und erreicht 2017 nach Beitrag 15 Prozent (Vorjahr: 13,9 Prozent). Als Treiber erweist sich hier unverändert die Kfz-Police: Nahezu ein Fünftel des Neugeschäfts in der Autoversicherung (19,3 Prozent, Vorjahr: 18,5 Prozent) wird im Netz abgeschlossen. In diesem Segment macht der Vertriebsweg AO-Vermittler 46,2 Prozent (- 0,1 Prozent) aus. Der Anteil der Makler sinkt leicht auf 26,4 Prozent (-0,8 Prozent).

Erstmals APE für die Lebensversicherung ausgewiesen

Der GDV hat in der aktuellen Vertriebswegestatistik erstmals ausgewiesen, welchen Anteil die Vertriebswege am Neugeschäft nach dem Annual Premium Equivalent (APE) haben. Diese Messgröße bezeichnet die Summe aller Prämieneinnahmen eines Jahres aus laufenden Beitragszahlungen und ein Zehntel aller Einnahmen aus Versicherungen mit Einmalzahlung. Die Laufzeit der Verträge wird nicht berücksichtigt. Bei dieser Betrachtungsweise ergibt sich daher für die Lebensversicherung ein etwas anderes Bild. Über ein Viertel (26,9 Prozent) des Neugeschäftsvolumens wird demnach am Bankschalter vermittelt.

Für den Verband bestätigt die Statistik einen weiteren Trend: "Bei der Altersvorsorge suchen Kunden die persönliche Beratung."  Grundlage der Analyse ist die Betrachtung der Beitragssumme, in der die Laufzeit der Versicherungsverträge berücksichtigt ist.

Vertriebswegestatistik GDV 2017

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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