Wo drückt der Ausschließlichkeit der Schuh?

Diese Frage stellten sich am vergangenen Freitag rund 200 Teilnehmer und zwölf ausstellende Unternehmen auf der Versicherungsvermittlerbörse in Hildesheim. Initiiert wurde die Veranstaltung von den BVK-Bezirksverbänden Braunschweig, Hannover und Niedersachsen-Süd. Sie ist die erste ihrer Art und beleuchtete sowohl die Probleme der Versicherungsvertreter in der Ausschließlichkeit als auch mögliche Alternativen. Im Mittelpunkt standen Themen wie "Auswege in der Ausschließlichkeit", 2Maklerpools und neue Finanzvertriebswelten" oder "Chancen im Seniorenmarkt".

"Die Börse soll zeigen, welche Möglichkeiten der Markt bietet. Sei es zur Orientierung oder auch, um die eigene Marktposition abzustecken", erklärte Mitorganisator Michael Erdmann, Vorsitzender des BVK-Bezirksverbands Niedersachsen-Süd. Noch nie sei der Drang nach Unabhängigkeit, das Anstreben der Maklerexistenz oder Umorientierung in Richtung anderer Vertragspartner so groß gewesen.

Kritikpunkte der Ausschließlichkeitsvermittler gab es viele: Die Provisions- und Bonifikationspraxis der Versicherer, die Zunahme von Verwaltungsaufgaben und die Nutzung verschiedner Vertriebswegen neben dem Vermittler im Unternehmen waren nur einige der Diskussionsthemen. In sieben Vortragsblöcken stellten sich Versicherer, Maklerdienstleister sowie BVK-Vertreter den Problemen und Fragen der Teilnehmer und zeigten mögliche Lösungswege auf. Ob nun Ausschließlichkeit, Mehrfachvertreter, Makler, Nebenberufler oder Angestellter – Vor- und Nachteile ergeben sich nicht schon zuletzt aufgrund der umfassenden rechtlichen Veränderungen, denen sich die Branche derzeit gegenüber sieht.

"Wem hier letztlich die Zukunft gehört, lässt sich wohl nicht abschließend beantworten", resümierte Thomas Billerbeck, Vorsitzender des Regionalverbandes Nord-West, in seinem Vortrag. Vor allem im Zuge der schärfer werdenden Registrierungs-, Informations-, Beratungs- und Dokumentationspflichten sei der Schritt in die Maklertätigkeit nicht für alle eine sinnvolle Lösung. Gerade für kleinere Organisationen seien das immense Haftungsrisiko und die damit einhergehende Belastung meist unverhältnismäßig hoch. Daher gelte es, Vor- und Nachteile gründlich gegeneinander abzuwägen. "Entscheidend sind die Rahmenbedingungen, nicht der Vertriebsweg", so sein Fazit.

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Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

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