Zahnzusatztarife: "Wir wollen Orientierung geben"

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Oliver Mest, seines Zeichens Versicherungsmakler und Autor von Versicherungsmagazin, hat kürzlich Zahnzusatzversicherungen auf seiner Internetseite Optidenta unter die Lupe genommen. Warum nur die besten Tarife im Test publiziert werden, erläutert der Makler im Gespräch.

Wie viele Tarife von wie vielen Versicherern haben Sie insgesamt untersucht?
Oliver Mest:
Wir haben insgesamt 95 Tarife und Tarifkombinationen von 26 Versicherern untersucht.

Warum haben Sie jeweils nur die fünf besten Tarife genannt? Für die Nutzer der Seite wäre es ja sicher auch interessant zu sehen, welche Tarife nicht sehr leistungsstark sind.
Ja und nein - wir wollen mit dem Test eine Hilfestellung bei der Suche nach dem "richtigen" Tarif geben und kein Finterpointing in Richtung der am Markt natürlich vorhandenen schlechten Tarife machen. Die schlechteren Produkte werden ja oft auch gar nicht aktiv vertrieben bezeihungsweise leistungsschwächere Produkt richten sich eben auch an spezielle Zielgruppen, die etwa nur die Kassenleistung verdoppelt haben wollen. Da ist wenig "Fleisch dran" am Bedingungswerk um solche Tarifvarianten zu testen. Gleichzeitig wollen wir den Test ja anders als Stiftung Warentest oder der "Fokus" nicht dafür nutzen, um Siegelgebühren zu lizensieren. Wir wollen aber wie gesagt Orientierung geben und in den verschiedenen Bereichen einfach die Top-Tarife auszeichnen.

Werden Sie das Rating in einem bestimmten Zeitrahmen wiederholen?
Ja, wir werden das künftig alle sechs Monate machen, auch, um Entwicklungen am Markt aufzuzeigen und neue Tarife zu erfassen.

Die Ergebnisse des Tests im Einzelnen

Die besten Premiumtarife, bieten hohe Leistungen bei Zahnersatz oder Prophylaxe, versichern Sonderleistungen, haben ein ausgezeichnetes Bedingungswerk und eine hohe Erstattung. Die Tarife sind ohne Alterungssrückstellung kalkuliert. In dieser Kategorie ist die Bayerische mit dem Tarif "Zahn Prestige" Sieger. Auf den Plätzen zwei bis fünf platzieren sich Deutsche Familienversicherung ("Zahnschutz Exklusiv 100"), Württembergische ("ZE90 + ZBE"), Janitos ("Ja Dental Max") sowie Gothaer ("Medi Z Duo").

Die beste Zusatzversicherung für Zahnersatz bietet im Rating die Allianz mit dem Tarif "Zahn Plus". Auf den Plätzen zwei bis vier folgen Württembergische ("ZE70"), Hallesche Krankenversicherung ("ZE90"), R+V Krankenversicherung ("Comfort [Z2U]") sowie die Inter ("Z80").Die Tarife der Allianz und der R+V sind als Tarife mit Alterungsrückstellungen konzipiert.

Bei den günstigsten Zahnzusatzversicherungen ohne Altersrückstellungen ist die Arag mit dem Tarif "Dent 70" Testsieger. Auf dem zweiten Platz liegt die DKV mit "KDT 70 + KDBS". Auf den Plätzen drei bis fünf stehen Allianz ("Dentalplus"), Axa ("Dent Komfort U") sowie die Bayerische ("Zahn Smart").

Die günstigsten Zahnzusatzversicherungen mit Alterungssrückstellungen. Hier hatte die Hallesche mit "BISS 80" den besten Tarif, gefolgt von "Zahn plus und Zahn fit" der Allianz, "Zahnplus" der Signal Iduna, "CEZP-U" der Continentalen sowie "Comfort (Z2U + ZV) der R+V. Der Test differenziert zusätzlich die preiswertesten Zusatzversicherungstarife für verschiedene Altersstufen, jeweils mit und ohne Altersrückstellungen.

Die besten Sofortschutz-Tarife überzeugen mit mit hohen Leistungen direkt nach Vertragsbeginn und und einem Verzicht auf Wartezeiten. Die fünf ausgezeichneten Versicherer sind:

  1. UKV, "Zahn Privat Optimal"
  2. R+V, "Comfort"
  3. UKV, "Zahn Privat Premium"
  4. Inter, "Z80 ZPro"
  5. R+V, "Premium"

Die besten Zahnzusatzversicherung für Kinder und Jugendliche haben ihren Fokus auf den Leistungen für kieferorthopädische Behandlungen. Testsieger ist hier die Alte Oldenburger mit dem Tarif "ZB90".Auf den weiteren Plätzen liegen:

  1. Württembergische, "ZE70"
  2. DKV, "KDT100 + KDB"
  3. R+V,"Premium Z1U"
  4. Hallesche, "dent Z 90 + dent ZB 100"

So wurde getestet

Der Test der Zahnzusatzversicherungen auf Optidenta wurde nach unterschiedlichen Schwerpunkten erstellt. "Es gibt ihn eben nicht, den einen Testsieger", erläutert Mest. Zu unterschiedlich seien der Bedarf und auch die finanziellen Möglichkeiten der potenziellen Kunden. Premium-Tarife seien beispielsweise für Familien die sich gegen kieferorthopädische Behandlungen ihrer Kinder absichern wollten, wenig geeignet. "Beitrag und Leistungen müssen in einem Verhältnis stehen, das für Sie akzeptabel ist". Deswegen zeichne man ganz unterschiedliche Testsieger in den einzelnen Rubriken aus.

Ein Bewertungskriterium der Tester ist der optidentax. Er ist ein Erstattungsindex. In über 30 ausgewählten Leistungskategorien wird geprüft, wie hoch der Erstattungssatz des jeweiligen Tarifs ist. Teure Behandlungen fließen dabei stärker in die Bewertung ein als günstige. Aus der Analyse ergibt sich der optidentax Je näher der Wert  an die 100 Prozent heranreicht, umso größer sind die Leistungen über alle ausgesuchten Leistungsmerkmale hinweg. Die Tarife werden auch auf ihre Bedingungsqualität hin bewertet. Wie verbraucher- und erstattungsfreundlich ist das Bedingungswerk ausgearbeitet? Mehr als 40 Kriterien werden untersucht. In die Gesamtnote eines Tarifs fließt zu 75 Prozent die Qualität des Bedingungswerkes und zu 25 Prozent der optidentax ein.

https://www.optidenta.de/ratgeber/zahnzusatzversicherung-test

 

Autor(en): Alexa Michopoulos

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