Zufriedener Rückblick, ambitionierter Ausblick

Die Ergo hat "ambitionierte, aber realistische Ziele, so dass wir die Zukunft gut meistern werden", gab sich Dr. Torsten Oletzky, Vorstandsvorsitzender des Düsseldorfer Konzerns auf der kürzlichen Pressekonferenz optimistisch. Gut sei man auch durch das allgemein schwierige Geschäftsjahr 2009 gekommen, in welchem man "entscheidende Weichenstellungen" vorgenommen habe und sich trotz schwieriger Rahmenbedingungen recht wacker geschlagen habe".

Die Zahlen sollen es belegen: So ist das Konzernergebnis gegenüber dem Vorjahr deutlich auf 173 (73) Millionen Euro gesteigert. Bei den gesamten Beitragseinnahmen verzeichnet das Unternehmen einen Anstieg von 7,6 Prozent auf 19,0 (17,7) Milliarden Euro. Zum Wachstum haben organisches Wachstum und Zukäufe im In- und Ausland wie der Reiseversicherer ERV und die österreichische BA-CA Versicherung beigetragen.

Eigenkapital gestiegen, Kapitalanlageergebnis ebenso
Das Kapitalanlageergebnis stieg 2009 deutlich auf 4,4 (2,9) Milliarden Euro. Allerdings entfielen allein eine Milliarde Euro des Anstiegs auf Veränderungen der unrealisierten Gewinne und Verluste der Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko der Versicherungsnehmer in der fondsgebundenen Lebensversicherung. 3,3 (5,3) Prozent der Kapitalanlagen zu Marktwerten waren zum Stichtag in Aktien angelegt. Das Eigenkapital stieg ebenfalls an und belief sich zum Jahresende 2009 auf 3,9 (3,6) Milliarden Euro.

In den einzelnen Segmenten der Versicherungsgruppe zeigte sich im Jahr 2009 ein gemischtes Bild. So war im Segment Leben Deutschland ein Rückgang der Beitragseinnahmen um 2,2 Prozent von 5,3 Milliarden Euro 2008 auf 5,2 Milliarden Euro in 2009 zu verzeichnen. In dieser Entwicklung zeige sich, dass hohe Abläufe angesichts einer marktweit schwachen Nachfrage nach Lebensversicherungen gegen laufenden Beitrag nicht mit entsprechend hohem Neugeschäft kompensiert werden konnten. Im Segment Gesundheit wuchsen dagegen die Beitragseinnahmen um 3,8 Prozent auf 5,4 (5,2) Milliarden Euro. Die Gründe hierfür laut Ergo: Die Gesundheitsreform und, dass es für 2009 vergleichsweise geringe Beitragsanpassungen gegeben hatte.

Schaden-/Kostenquote Komposit weiterhin unter der Zielgröße
Die Kompositversicherung Deutschland erzielte im Geschäftsjahr 2009 einen Anstieg der Beitragseinnahmen um 1,7 Prozent auf 3,11 (3,05) Milliarden Euro. Damit konnte das Segment wieder besser wachsen als der deutsche Markt. Die Schaden-/Kostenquote des Segments Komposit Deutschland läge trotz eines geringfügigen Anstiegs mit 88,3 (87,3) Prozent zum wiederholten Male deutlich unter der langfristigen und nachhaltigen Zielgröße von 95 Prozent.

Erstmals ausgewiesen wird im Geschäftsjahr 2009 das Segment Reiseversicherung, in dem das Geschäft der Europäischen Reiseversicherung ERV sowie der almeda, die weltweit Assistance-Leistungen und Gesundheits-Services erbringt, gebündelt ist. 2008 gehörten beide Gesellschaften noch zu Munich Re. Ihre Beitragseinnahmen im Geschäftsjahr 2009 gingen leicht auf 390 (395) Millionen Euro zurück (-1,3 Prozent).

Randnote: Die Stornoquote in 2009 belief sich bei der der Hamburg-Mannheimer auf 6,3 Prozent, bei der Victoria auf 7,5 Prozent. Die größten Treiber hierfür seien die fondsgebundenen Versicherungen und die Beitragsfreistellungen bei der betrieblichen Altersversorgung gewesen.

Große Pläne für die (nahe) Zukunft
Die weiteren Ziele für die Zukunft: Für 2010 streben die Düsseldorfer ein Konzernergebnis in Höhe von 350 bis 450 Millionen Euro an. Oletzky wörtlich: "An unserem Ziel, 2012 eine Eigenkapitalverzinsung von zwölf bis 15 Prozent zu erzielen, halten wir fest.“ Um dieses ergeizige Ziel auch erreichen zu können, will die Ergo noch bis 2011 richtig viel Geld für Marketingmaßnahmen in die Hand nehmen und zwar einen "mittleren zweistelligen Millionenbetrag", genaue Zahlen lieferte das Unternehmen nicht.

Autor(en): versicherungsmagazin.de

Alle Branche News