Zur Lage der Versicherer im Euroraum

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8.721 Milliarden Euro betrugen im zweiten Quartal 2020 die gesamten von Versicherern gehaltenen Aktiva im Euroraum. Sie fielen damit um 279 Milliarden Euro höher aus als im ersten Quartal wie die Statistik der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigt. Die gesamten versicherungstechnischen Rückstellungen der Gesellschaften sanken im gleichen Zeitraum um 239 Milliarden Euro auf 6 647 Milliarden Euro.

Der Gesamtbestand an Schuldverschreibungen machte im Berichtsquartal einen Anteil von 40,9 Prozent der gesamten Aktiva dieses Sektors aus. Der zweitgrößte Anteil an den Gesamtaktiva entfiel auf Investmentfondsanteile (26,3 Prozent), gefolgt von Aktien, sonstigen Dividendenwerten und Beteiligungen (10,4 Prozent) sowie Krediten (7,3 Prozent).

Der Bestand an Schuldverschreibungen wuchs von 3.476 Milliarden Euro am Ende des Vorquartals auf 3.568 Milliarden Euro am Ende des dritten Quartals 2020. Der Nettoerwerb von Schuldverschreibungen belief auf 15 Milliarden Euro. Preisänderungen und sonstige Veränderungen schlugen mit 77 Milliarden Euro zu Buche. Die Jahreswachstumsrate der gehaltenen Schuldverschreibungen lag unterdessen bei 1,4 Prozent.

Bestand an Investmentfondsanteilen erhöhte sich leicht

Nach Emittentengruppen betrachtet, erreichten von öffentlichen Haushalten im Euroraum begebene Schuldverschreibungen für das zweite Quartal eine Jahreswachstumsrate von 0,0 Prozent. Die entsprechenden Nettoverkäufe beliefen sich im auf fünf Milliarden Euro. Bei den vom privaten Sektor begebenen Schuldverschreibungen lag die jährliche Wachstumsrate bei 2,9 Prozent, und die vierteljährlichen Nettokäufe betrugen 18 Milliarden Euro. Die von Gebietsfremden begebenen Schuldverschreibungen verzeichneten eine jährliche Zuwachsrate von 2,3 Prozent bei vierteljährlichen Nettokäufen von zwei Milliarden Euro.

Der von den Versicherern gehaltene Bestand an Investmentfondsanteilen erhöhte sich auf 2.296 Milliarden Euro (nach 2.167 Milliarden Euro im Vorquartal) bei einem Nettoerwerb von elf Milliarden Euro. Die entsprechende Jahreswachstumsrate belief sich im Berichtsquartal  2019 auf 3,9 Prozent. Die jährliche Zuwachsrate der von Versicherungsgesellschaften gehaltenen Geldmarktfondsanteile aus dem Euroraum lag bei  lag im zweiten Quartal  bei minus14,0 Prozent, wobei die Nettoverkäufe mit 12 Milliarden Euro zu Buche schlugen. Bei den Beständen an Investmentfondsanteilen (ohne Geldmarktfonds) aus dem Eurogebiet betrug die Jahreswachstumsrate 5,2 Prozent bei einem vierteljährlichen Nettoerwerb von 24 Milliarden Euro. Für die von Gebietsfremden begebenen Investmentfondsanteile zeigt die Statistik eine jährliche Änderungsrate von 5,3 Prozent und vierteljährliche Nettokäufe von einer Milliarde Euro.

Rückstellungen um 40 Milliarden Euro gestiegen

Die gesamten versicherungstechnischen Rückstellungen der Versicherungsgesellschaften im Eurogebiet stiegen im zweiten Quartal um 40 Milliarden Euro auf 6.647 Milliarden Euro. Davon fielen 90,6 Prozent auf versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich Leben. Vom Gesamtbetrag der Lebensversicherungsrückstellungen entfielen 1.248Milliarden Euro (20,7 Prozent) auf fondsgebundene Produkte.

Die gebuchten Beiträge der Versicherer im Euroraum stiegen im Jahr 2019 insgesamt auf 1.127 Milliarden Euro gegenüber 1.053 Milliarden Euro 2018 (dies entspricht einem Anteil von 18,9 Prozent an den gesamten Ende 2018 bestehenden versicherungstechnischen Rückstellungen). Im gleichen Zeitraum stiegen die Aufwendungen für Versicherungsfälle von 773 Milliarden Euro (12,8 Prozent) auf 822 Milliarden Euro (13,8 Prozent). Die Abschlusskosten erhöhten sich von 106 Milliarden Euro (1,8 Prozent) auf 116 Milliarden Euro (1,9 Prozent).

Quelle: Deutsche Bank

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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