Zurich lässt Worten Taten folgen

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Die Zurich Insurance Group hat kürzlich angekündigt, neue Greenfield-Ölexplorationsprojekte nicht mehr zu versichern, wenn nicht "sinnvolle Übergangspläne als vorhanden angesehen werden".

Der Versicherer hat sich zudem verpflichtet, keine Öl- und Gasbohrungen und -förderungen in einigen Teilen der Arktis mehr zu versichern.

Die Kampagne Insure Our Future erkennt Zurichs Ankündigung als einen ersten Schritt in Richtung einer Abkehr von Öl und Gas an, fordert den Versicherer jedoch auf, „sinnvollere Maßnahmen zu ergreifen“. Die jüngste Scorecard der Kampagne zu Versicherungen, fossilen Brennstoffen und Klimawandel hat ergeben, dass Zurich ihre Führungsrolle im Bereich Klima an ehrgeizigere Versicherer verliert. Nach der heutigen Aktualisierung ihrer Politik im Bereich der fossilen Brennstoffe würde sich Zurichs Bewertung im Bereich der fossilen Brennstoffe geringfügig von 3,2 auf 3,5 verbessern, und der Versicherer würde auf Platz 5 bleiben.

Darf keine neuen Öl- und Gasprojekte beinhalten

Die Versicherungsgruppe hat sich verpflichtet, alle ihre Geschäftsaktivitäten dahingehend auszurichten, die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen, auch indem sie sich der Net-Zero Insurance Alliance angeschlossen hat. Die Internationale Energieagentur und andere Klimawissenschaftler sind sich einig, dass ein solcher Weg keine neuen Öl- und Gasprojekte beinhalten darf.

Öl- und Gas-Underwriting mit der Klimawissenschaft in Einklang bringen

Peter Bosshard, Koordinator der Kampagne Insure Our Future, kommentiert das Vorhaben des Versicherers so: "Die Ankündigungen von Zurich und zuvor Axa zeigen, dass die Versicherungsunternehmen wissen, dass sie sich von Öl und Gas abwenden müssen. Allerdings muss die Dynamik über die derzeitigen kleinen Schritte hinaus beschleunigt werden. Um ihr Öl- und Gas-Underwriting vollständig mit der Klimawissenschaft in Einklang zu bringen, muss Zurich sofort aufhören, alle neuen Öl- und Gasprojekte zu versichern, nicht nur neue Ölexplorationsprojekte in Unternehmen, die keine 'sinnvollen Übergangspläne' haben."

Sun Corp und KBC, zwei mittelgroße Versicherungsunternehmen aus Australien und Belgien, haben sich verpflichtet, ab 2020 beziehungsweise 2021 keine neuen Öl- und Gasförderprojekte mehr zu versichern. Zurich, Axa, Allianz, Munich Re und andere große Öl- und Gasversicherer sollten ihrem Beispiel folgen.

Quelle: Campax

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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