Mittelstand setzt bei Kapitalanlagen auf Sicherheit

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Knapp mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Mittelständler hat laut der "9. Studie zum Finanzanlageverhalten und Finanzanlagebedürfnis mittelständischer Unternehmen" vom September 2018 einen Anlagebedarf. Allerdings hat sich die Höhe seit 2013 stetig verringert und liegt nach Angaben der Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld (FHM), die die Studie zusammen mit der Commerzbank erstellt hat, derzeit bei durchschnittlich rund 2,5 Millionen Euro pro Unternehmen. Das sind etwa 1,1 Millionen Euro weniger als 2017. Basis der Erhebung sind eine Online-Umfrage sowie ausführliche Interviews mit Entscheidern aus mittelständischen Betrieben.

Was die Geldanlage bieten soll, davon haben die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) eine genaue Vorstellung: Sicherheitskriterien belegen bei Ihnen die ersten drei Plätze bei der Wahl der Kapitalanlage. Es sind die gute Bonität des Wertpapieremittenten, die Absicherung eines Investments durch Staatsgarantien und Einlagensicherung sowie Anlagen ohne zwischenzeitliche Kursschwankungen. Erst auf dem vierten Rang befindet laut Studie das Verlangen nach einer hohen Verzinsung und somit ein Ertragsmerkmal. An fünfter Stelle folgt dann mit dem Wunsch nach Ertragszahlungen zu festgelegten Zeitpunkten erstmals ein Liquiditätskriterium.

Finanzierung von Pensionsrückstellungen wird wichtiger

Im Vergleich zu den beiden vorherigen Studien aus den Jahren 2017 und 2016 hat die Anforderung, dass das Investment zur Finanzierung von Pensionsrückstellungen geeignet ist, einen höheren Stellenwert. Die Studie zeigt, dass

  •     21 Prozent der KMU über Pensionsverpflichtungen bis zu einer halben Million Euro,
  •     15 Prozent zwischen einer halben und einer Million Euro,
  •     zehn Prozent zwischen einer und fünf Millionen Euro
  •     und immerhin fünf Prozent über fünf Millionen Euro in den Büchern haben.

Viele Mittelständler müssen diese Pensionsverpflichtungen ausreichend mit Kapital unterlegen oder aus dem Cash Flow bezahlen. Allerdings gibt nur rund ein Drittel der Befragten an, die betriebliche Altersvorsorge aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase überprüfen zu wollen. "Vor dem Hintergrund der zum Großteil niedrigen Deckungswerte sollte dies im Sinne einer nachhaltigen Geschäftspolitik dringend überdacht werden", raten die Studien-Autoren.

Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

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