Wie Garantien für Schiffsfinanzierungen vergeben werden und Privatanleger auf Schiffonds setzen

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Der Bund hat seit dem Jahr 2000 bis zum Jahr 2016 insgesamt 41,516 Milliarden Euro Exportkreditgarantieen für Schiffsfinanzierungen gewährt. Im Jahr 2016 waren es 2,853 Milliarden Euro, 2015 sogar 5,035 Milliarden Euro. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion hervor.

Zu Frage nach Bürgschaften für die Schiffsbauindustrie in Mecklenburg-Vorpommern (MV) heißt es, es werde die Übernahme einer Exportkreditgarantie für einen Besteller, die Genting-Hong-Kong-Gruppe aus Hong Kong, geprüft.

Weitere Details aus der Antwort der Bundesregierung: Nach Kenntnis der Bundesregierung beabsichtigt die Genting-Hong-Kong-Gruppe, das Produktionsprogramm der MV-Werften nach 2021 zu erhöhen und dort für die konzerneigenen Reedereien Star Cruises und Crystal Yacht Cruises jährlich je zwei Ozeankreuzfahrtschiffe der „Global-Klasse“ und zwei Expeditions-Megayachten der „Endeavour-Klasse“ zu bauen.

Schadenvolumen bis zu 200 Millionen Euro vollständig selbst zu tragen
Ein Landesbürgschaftsrahmen in Höhe von 400 Millionen Euro für die Werften in Mecklenburg-Vorpommern wird von der Bundesregierung mit einer Rückgarantie unterstützt. Das bedeutet, dass das Land ein Schadenvolumen bis zu 200 Millionen Euro vollständig selbst tragen müsste. Erst ab einem Schadenvolumen über 200 Millionen Euro würde sich der Bund mit 50 Prozent beteiligen, wobei die Beteiligung auf 100 Millionen Euro begrenzt ist. Die Rückgarantie ist bis 2019 befristet.

Die Bundesregierung hat im Rahmen des zeitlich befristeten Konjunkturpaketes, das Anfang 2009 zur Abmilderung der Folgen der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise beschlossen wurde, Schiffbaufinanzierungen mit einem Bürgschaftsvolumen von insgesamt 231 Millionen Euro (2009: 26 Millionen Euro; 2010: 205 Millionen Euro) begleitet.

Zählen zu den größten regionalen Arbeitgebern
Die Bundesregierung sieht im Einstieg von Genting in die drei Werftstandorte in Mecklenburg-Vorpommern ein beschäftigungs-, regional- und industriepolitisches Entwicklungspotenzial. Die betroffenen Werften in Wismar, Warnemünde und Stralsund zählen jeweils zu den größten regionalen Arbeitgebern. Auch für die maritime Zulieferindustrie können die Aufträge der MV-Werften-Gruppedazu beitragen, Arbeitsplätze neu zu schaffen oder zu erhalten.

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"Private Anleger, die in Schiffe investieren wollen, können dies über geschlossene Fonds tun. Die Produkte werden noch immer mit der Aussicht auf hohe Renditen beworben und zeichnen sich im Gegensatz zu offenen Publikumsfonds dadurch aus, dass sie nach dem Verkauf aller Anteile und somit nach Erreichen der Investitionssumme geschlossen werden. Zurückgezahlt werden die Anteile, nachdem der Schiffsfonds aufgelöst wurde. Dies geschieht etwa durch den Verkauf des Schiffs nach einer meist im Voraus festgelegten Laufzeit. Überdies partizipieren Anteilseigner an den wirtschaftlichen Ergebnissen des Investitionsobjekts und erhalten entsprechende Ausschüttungen. ...
Bevor Bankberater ihren Kunden jedoch einen geschlossenen Schiffsfonds empfehlen, sollten diese vorab genau prüfen, ob das Produkt als rentable Anlage erscheint oder Kunden damit eher kentern."

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Quellen: Deutscher Bundestag, Versicherungsmagazin (Carmen Mausbach)

Autor(en): Versicherungsmagazin

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