Willkommen im Gabler Versicherungslexikon



Versicherungslexikon

Qualitätsgeprüftes Wissen + vollständig Online + kostenfrei: Das ist das Gabler Versicherungslexikon auf versicherungsmagazin.de

Jetzt neu: Die 2. Auflage wurde komplett überarbeitet und um über 400 neue Begriffe ergänzt.

Indirekt gehaltene Immobilien

Immobilien, die in einer Zweckgesellschaft gehalten werden. In einer solchen Zweckgesellschaft (z.B. Spezialfonds, geschlossene Fonds, Partnerships) schließen sich institutionelle Investoren zusammen, um eine gemeinsame Anlagestrategie zu verfolgen. Die Umsetzung dieser Strategie wird von einem professionellen Fondsmanager übernommen. Die Investoren, wie z.B. Versicherungsunternehmen, treten in diesem Konstrukt vornehmlich als Kapitalgeber auf. Bei indirekt gehaltenen Immobilien erfolgen die Steuerung und Verwaltung der Immobilien, im Gegensatz zu direkt gehaltenen Immobilien, durch den externen Fondsmanager. Die Aufgabe des Investors liegt hierbei zunächst in der Definition der strategischen Asset Allocation sowie in der Manager- und Fondsauswahl. Je nach Fondsstruktur sind die Mitspracherechte beim An- und Verkauf von Immobilien eingeschränkt bis ausgeschlossen. Der Manager wird an den erzielten Ergebnissen, auch Track Record genannt, gemessen. Durch indirekt gehaltene Immobilien hat das Versicherungsunternehmen die Möglichkeit, sich durch eine entsprechende Stückelung seiner Kapitalzusagen, auch Commitments genannt, ein breit diversifiziertes Portfolio über verschiedene Segmente, Länder und Risikokategorien aufzubauen. Ein weiterer Entscheidungsgrund für diese Anlageart sind die Möglichkeiten des Zugangs zu fremden Märkten über Manager mit marktspezifischem Fachwissen. Ein breit diversifiziertes, indirekt gehaltenes Immobilien-Portfolio erzielt im Normalfall höhere risikoadjustierte Renditen als ein rein inländischer Direktbestand.

Autor(en): Jürgen Meisch

 

260px 77px