76 Prozent der Deutschen sind online

Die aktuellen Zahlen des (N)ONLINER Atlas 2012 der Initiative D21 weisen nur noch einen leichten Anstieg der Internetnutzung um 0,9 Prozentpunkte im vergangenen Jahr in Deutschland aus. Damit sind 75,6 Prozent der Deutschen online. Der geringe Zuwachs zeigt, dass sich der Trend der vergangenen Jahre bestätigt und die Internetzuwachsraten zunehmend stagnieren.

Nur wenige Deutsche haben innerhalb des vergangenen Jahres das Internet neu für sich entdeckt und auch die Anzahl derjenigen die Online gehen wollen, ist erneut leicht gesunken. Gaben 2011 noch 3,3 Prozent der Deutschen an, das Internet innerhalb der kommenden zwölf Monate nutzen zu wollen, sind es 2012 nur noch 3,1 Prozent. Insgesamt wird deutlich, dass der digitale Graben innerhalb Deutschlands noch immer klafft: 24,4 Prozent der Deutschen nutzen das Internet noch nicht.

Für die zwölfte Ausgabe des (N)ONLINER Atlas führte TNS Infratest im Auftrag der Initiative D21 über 30.000 Interviews. Gefragt wurde nach Kriterien wie Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildungsstand oder Beschäftigung, die detaillierte Rückschlüsse auf die Internetnutzung in den einzelnen Bundesländern zulassen.

Dabei wird deutlich: Der Zuwachs kommt vor allem aus den Gruppen, in denen das Internet bisher noch kaum genutzt wurde. So kann die Gruppe der ab 70-Jährigen einen Zuwachs von 3,6 Prozentpunkten aufweisen (2012: 28,2 Prozent; 2011: 24,6 Prozent) und auch die Gruppe der 60- bis 69-Jährigen hat sich von 57,3 Prozent im Vorjahr auf 60,4 Prozent Internetnutzer gesteigert. Dies zeigt, dass die zielgruppenspezifische Förderung der bisher weniger vom Internet erreichten Bevölkerungsgruppen erfolgreich ist - und weiterhin wichtig bleibt.

Zuwächse bei den Älteren
Insgesamt konnte sich die Gruppe der ab 50-Jährigen mit einem Wachstum von 2,2 Prozentpunkten erneut überdurchschnittlich verbessern und liegt nun bei einer Internetpenetration von 54,7 Prozent (2011: 52,5 Prozent). Die Frauen ab 50 weisen sogar Wachstumsraten von 3,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr auf (46,9 Prozent, 2011: 43,6 Prozent).

Auch die Differenz zwischen den Internetnutzern bei den Männern (81,0 Prozent, 2011: 80,7 Prozent) und den Frauen (70,5 Prozent, 2011: 68,9 Prozent) allgemein verringert sich weiter. Erstmals ist damit auch bei den Frauen die 70-Prozent-Hürde überschritten.

Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21 und Geschäftsführer der Intel GmbH: "Es freut mich, dass wir gerade in den bislang wenig erreichten Zielgruppen die größten Wachstumszahlen haben. Aber mit 28,2 Prozent Internetnutzern in der Generation 70plus haben wir nach wie vor viele nicht von den Vorteilen überzeugen können. Wir müssen hier weiterhin Unterstützung leisten, die Chancen und den Nutzen des Internets zu vermitteln - sowohl in der positiven Berichterstattung als auch über persönliche positive Erfahrungen wie über Internetpaten."

Stadtstaaten mit höchster Internetverbreitung
Der Atlas ermöglicht auch einen Vergleich der Internetnutzung nach Bundesländern. Nachdem in den Vorjahren Bremen das Bundesländerranking angeführt hat, setzen sich in diesem Jahr die Stadtstaaten Hamburg (80,0 Prozent Internetnutzer) und Berlin (79,8 Prozent) an die Spitze. Bremen komplettiert mit 79,5 Prozent Internetnutzern die Führungsspitze bestehend aus aktuell drei Stadtstaaten. Auf Platz vier behauptet sich mit 78,2 Prozent Baden-Württemberg als der Flächenstaat mit der höchsten Internetpenetration (2011: Platz 3 mit 78,0 Prozent).

Wie bereits in den Vorjahren zeigt sich, dass in den neuen Bundesländern sowie im Saarland die Anzahl der Internetnutzer vergleichsweise gering ist. Trotz eines Zuwachses von 3,1 Prozentpunkten ist Sachsen-Anhalt mit 67,3 Prozent noch immer das Schlusslicht. Mit 67,4 Prozent Internetnutzern nimmt das Saarland unter den alten Bundesländern weiterhin den letzten Platz ein (insgesamt Platz 15, Zuwachs ggü. 2011: 0,5 Prozentpunkte).

Insgesamt eine positive Nachricht: Der Abstand zwischen den Bundesländern auf Platz eins und Platz 16 hat sich binnen Jahresfrist deutlich verringert. Während die Differenz im letzten Jahr noch 16 Prozentpunkte betrug, haben sich die Bundesländer untereinander auf 13 Prozentpunkte angenähert.

Bildquelle: © Gerd Altmann

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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