Allianz und Axa liefern erste Zahlen, Debeka stockt Schutz auf

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Immer mehr Versicherer vermelden erste Schadenmeldungen nach desaströsen Flutkatastrophen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Zudem berichten sie über eigens angestoßene Hilfsaktionen oder eine Leistungsaufstockung ihrer Unfallversicherungen.  

Der Allianz liegen bereits rund 10.000 Schadenmeldungen zu beschädigten Häusern und Hausrat und etwa 3.000 Schadenmeldungen zu beschädigten Fahrzeugen vor. Der Versicherer rechnet aber damit, dass sich diese Zahlen in den nächsten Tagen noch deutlich erhöhen werden. Die gegenwärtige Prognose der Allianz geht von insgesamt über 30.000 Sachschäden sowie über 5.000 Fahrzeugschäden aus mit einem Schadenvolumen in Höhe von über 500 Millionen Euro (Betrag vor Rückversicherung).

Derzeit sind laut Aussage von Jochen Haug, Schadenvorstand der Allianz Versicherungs-AG „rund 80 Schadenexperten der Allianz sowie rund 150 von der Allianz beauftragte externe Schadenexperten in den schwer betroffenen Gebieten, um die Schäden zu begutachten. Zudem haben wir für unsere Kunden bereits rund 100 Notstromgeneratoren sowie 1.000 Trocknungsgeräte in die betroffenen Gebiete transportiert und rund 250 Trocknungsfirmen beauftragt“.

Darüber hinaus betont Haug, „dass wir unkompliziert Vorschüsse bis zu 10.000 Euro an unsere Kunden auszahlen, auch bei bloß telefonischer Schadenmeldung zu Gebäude- und Hausratschäden mit Elementardeckung. So ist sichergestellt, dass erste notwendige Anschaffungen für den täglichen Bedarf sofort getätigt werden können“.

Auch viele Kunden von Axa schwer getroffen

Die Hochwasserkatastrophe Mitte Juli hat auch viele Kunden von Axa schwer getroffen. Die Abdeckungsquote gegen Elementarschäden dieser Kunden liegt ähnlich hoch wie im Durchschnitt. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gibt hier einen Durchschnittswert von 45 Prozent für Nordrhein-Westfalen) und 35 Prozent für Rheinland-Pfalz an. 

Um ihren Kundinnen und Kunden, die nicht gegen Elementarschäden wie Starkregen versichert sind, in dieser Ausnahmesituation zur Seite zu stehen, setzt Axa Deutschland einen Hilfsfonds über zehn Millionen Euro auf. Vertriebspartnerinnen und -partner des Versicherungsunternehmens informieren vor Ort, welche Kriterien für die Vergabe der Hilfsgelder gelten. Diese koordinieren die Aktion in den Regionen, da sie nach Ansicht des Versicherers die individuelle Lage ihrer Kunden am ehesten einschätzen können.

Alexander Vollert, CEO Axa Deutschland, erklärt dazu: „Wir möchten Kundinnen und Kunden, die von diesem Jahrhundert-Hochwasser betroffen sind, mit zielgerichteter Hilfe unterstützen. Dabei spielen unsere Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner vor Ort eine entscheidende Rolle. Durch ihre Nähe zu den Betroffenen wissen sie, was jetzt zu tun ist."

 

 

 

 

 

Bei der Debeka versicherte freiwillige Helferinnen und Helfer in den Hochwassergebieten erhalten ab sofort rückwirkend zusätzlichen Schutz in der Unfallversicherung – ebenso wie direkt von den Unwettern Betroffene. So weitet das Unternehmen seinen Unfall-Schutz auf Infektionskrankheiten aus, die sich Menschen bei ihrem Engagement vor Ort zuziehen könnten.

Extra-Schutz für Helfer gilt rückwirkend

Zudem verdoppelt der Versicherer mit Sitz in Koblenz seine Leistungen bei Invalidität, maximal auf bis zu 300.000 Euro. Die Verdopplung greift, wenn der Versicherte während seines Einsatzes oder seiner Hilfstätigkeit einen Unfall hat und daraus eine Invalidität resultiert. Der Extra-Schutz gilt rückwirkend ab Beginn des freiwilligen Einsatzes und bis maximal zum 31. Oktober dieses Jahres.

„Wir blicken mit großer Anerkennung auf das Engagement der vielen Freiwilligen. Wer jetzt hilft, sollte sich um seine Absicherung keine Sorgen machen müssen. Dazu wollen wir unseren Beitrag leisten“, kommentiert Normann Pankratz, zuständiges Vorstandsmitglied der Debeka für die Schaden- und Unfallversicherung, das Engagement seines Hauses. Das Angebot steht allen Mitgliedern der Debeka offen, die bei ihr unfallversichert sind. Für die Teilnahme müssen sie sich nicht eigens registrieren, denn der zusätzliche Schutz gilt automatisch.

Quellen: Allianz, Axa, Debeka

Autor(en): Meris Neininger

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