Allianz und Commerzbank drücken bei Dresdner Bank aufs Gas

Die Vorstände des Konzerns und der haben sich darauf geeinigt, den Eigentümerwechsel bei der Dresdner Bank zu beschleunigen. Entgegen der ursprünglichen Absprache erwirbt die Commerzbank bereits sofort 100 Prozent an der Dresdner Bank. Durch die neue Vereinbarung können Dresdner und Commerzbank etwa sechs bis neun Monate früher zusammengeführt werden als ursprünglich vorgesehen.

Finanzkrise ist Triebfeder
"In der aktuellen Situation an den Finanzmärkten ist eine beschleunigte Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank vorteilhaft für alle Beteiligten. Insbesondere Mitarbeiter und Kunden profitieren davon, dass nun nicht zwei Banken lange im Übergangsprozess arbeiten müssen, sondern die neue Commerzbank schnell handlungsfähig ist", erklärt Allianz-Chef Michael Diekmann das Vorgehen.

Ursprünglich hatten Allianz und die Frankfurter Bank vereinbart, dass die Commerzbank Anfang kommenden Jahres zunächst 60 Prozent der Dresdner und in der zweiten Jahreshälfte 2009 die restlichen 40 Prozent erwirbt. Nun haben sich beide Unternehmen geeinigt, dass die Commerzbank auch den 40-Prozent-Anteil übernimmt - für 1,4 Milliarden Euro in bar.

Verzicht auf Trust zur Risikoabdeckung
Verzichtet wird auf den bis 2018 laufenden Trust zur Risikoabdeckung spezieller ABS-Anlagen und die Allianz erhält dafür eine Kompensationszahlung von 250 Millionen Euro in bar. Der vereinbarte Transfer der Cominvest, der Oldenburgischen Landesbank sowie der anderen Bankbeteiligungen bleibt unverändert.

Neben den 100 Prozent an der Cominvest und dem 15-jährigen exklusiven Vertriebsabkommen erhält die Allianz somit als Gegenleistung für die Dresdner Bank 3,215 Milliarden Euro in bar sowie 163,5 Millionen Commerzbank Aktien. Dies entspricht einem Anteil von 18,4 Prozent am Grundkapital. Der Abschluss der Transaktion wird für Anfang 2009 erwartet.

Die Entscheidung ist vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsräte der Unternehmen sowie beteiligter Aufsichts- und Wettbewerbsbehörden.

Foto: psmola/

Autor(en): Versicherungsmagazin

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