Cyber-Versicherung: Nutzen für Kunden transparent machen

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Angriffe aus dem Internet sind längst keine Seltenheit mehr. Sinn und Leistung von Cyber-Policen sollten daher klar sein. Sind sie aber nicht. Denn Schadenvorfälle werden von Unternehmen aus Imagegründen gerne unter der Decke gehalten – was die Datenlage nicht verbessert. Zudem ist die Policenkalkulation komplex. Hier bieten Online-Risikobewertungstools mehr Kundennähe und eine bessere Datengrundlage. Underwriter, Vertrieb, Kundenbetreuer und Aktuare profitieren.

Die Digitalisierung sorgt für neue Risiken, etwa Hacker-Attacken. Sie bietet aber zugleich auch Wege an, sich diesen Bedrohungsprofilen erfolgreich zu stellen. Dazu zählen Online-Risikobewertungstools, die es ermöglichen, Cyber-Versicherungen passgenauer zu machen. Sie sind effizient und kalkulieren Tarife für den Kunden transparent und nachvollziehbar. Lösungen wie cysmo, aus dem Hamburger Software- und Beratungshaus PPI AG, schaffen es zudem, eine substanzielle Unterstützung im aktuariellen Prozess zu leisten.

Echtzeit-Einschätzung beim Antragsvorgang

Die Schlüsselfunktion von Online-Risikobewertungstools ist es, während des Antragsprozesses die IT-Angreifbarkeit des jeweiligen Interessenten online zu testen. Dabei wird eine Außenperspektive eingenommen. Bei cysmo funktioniert das in Echtzeit, ohne Mehraufwand für Versicherer und Kunden und ohne zusätzliche Rechenlast im Kundensystem. Notwendig dazu ist nur der Domainname des zu prüfenden Unternehmens. Zusätzlich können konkrete IP-Bereiche ergänzt werden. Die browserbasierte Lösung erstellt für Underwriter innerhalb weniger Minuten eine transparente, nachvollziehbare und fundierte Risikobewertung. Das Scoring ist dabei nicht proprietär-orientiert. Sondern es fließen die technischen Empfehlungen und Vorgaben von Branchenstandards wie BSI- oder VDS-Richtlinien mit ein. Die versicherungsnahe Risikobewertung passt sich dabei dynamisch an sich verändernde Marktstandards an. Dazu zählt zum Beispiel das Aktualisieren von Verschlüsselungstechnologien. Die Einzelergebnisse des Scorings lassen sich im Antragsprozess den jeweiligen Deckungsbausteinen einer Police zuordnen. Gewerbliche Kunden erhalten so gezielte Hinweise, wo und wie sie ihre IT-Infrastruktur optimieren und dabei ihre Policen aufgrund einer dann günstigeren Risikoeinschätzung senken können.

Akquise nah am Kunden

Von der Transparenz und Schnelligkeit profitieren entscheidend auch Vertrieb und Kundenmanagement. So können Vertriebsmitarbeiter die mobile App als Door-Opener im Kundengespräch nutzen. Wenn sie das Thema Cyber-Versicherung anschaulich direkt vor Ort ihren Ansprechpartnern präsentieren, hilft das den Kunden, die Wirkungen und Vorteile einer Police zu erkennen. Im Dialog mit den Interessenten lassen sich Szenarien durchspielen, die sich aus den Anforderungen des gewerblichen Versicherungsnehmers ergeben, und Kalkulationsergebnisse in Echtzeit erstellen.

Zudem ist die Abfrage wichtiger Kundenparameter möglich. Dazu sind in cysmo individuelle Fragestellungen integriert. Außerdem ermöglicht das Tool – als einziges Produkt auf dem Markt – individuelle Fragen des Versicherers in die App zu integrieren, beispielsweise Inhalte, die bei Risiko-Interviews zur Sprache kommen. Sowohl das technische Scoring als auch die hinterlegten Fragebögen sind für den Vertrieb komfortabel und ohne Medienbruch auszuwerten, ein passgenaues Angebot ohne Hindernisse zu erstellen.

Bestandskundenpflege mit System

Ist eine Erstanalyse gemacht, bietet sich an, dem Kunden ein regelmäßiges Monitoring seines IT-Systems zu empfehlen. Dies wirkt für Versicherungsnehmer risikominimierend. Dabei berücksichtigt cysmo sogar geleakte E-Mails und Passwörter aus dem sogenannten Darknet. Wenn diese Angriffe frühzeitig erkannt werden und eine Sensibilisierung im Unternehmen erfolgt, ist das im Kundeninteresse. Darauf aufbauend können Firmen zudem Trainings starten, etwa um die Mitarbeiter-Awareness zu erhöhen. Vorteil für den Versicherer: Er kann die Kundenbeziehung festigen und sein Profil gegenüber dem Wettbewerb schärfen.

Big Data als Big Chance

Oft lässt sich der beim Versicherer vorhandene Gesamtdatenbestand der Cyber-Kunden kaum effizient auswerten. In der Folge wird dieser Datenschatz für Portfolio- und Tarifgestaltung nicht oder nur unzureichend gehoben. Hier bedeutet der Einsatz der PPI-Software einen Quantensprung: Mit ihr sind die IT-technischen Strukturen der Kunden detailliert erfasst – von der Cloud-Landschaft über genutzte Provider bis zu Zertifikatsausstellern und Betriebssystemen hinter offenen Ports. Aktuare können diese Informationen nutzen, um bestehende Angebote weiterzuentwickeln, neue Produkte aufzusetzen oder existierende Tarife bei Renewals zu prüfen oder zu rekalkulieren.

Praxis bestätigt Win-Win-Situation

Die kontinuierliche Beschäftigung mit IT-Security und der Start konkreter Maßnahmen schärft das Bewusstsein für dieses Themenfeld und zwar beim Versicherer und seinen Kunden. Eine Schlüsselrolle bei diesem Fortschritt nehmen ohne Zweifel Online-Risikobewertungstools ein. Mit ihnen können

  1. Underwriter den Angebotsprozess – ihr Tagesgeschäft – transparent und effizient gestalten.
  2. Vertriebsmitarbeiter bei Kundengesprächen den Nutzen der Cyber-Police direkt aufzeigen und in Echtzeit Szenarien errechnen – ein echter Push für den Entscheidungswillen des Kunden.
  3. Kundenberater den Bestandskunden ein preisgünstiges Monitoring anbieten, das zudem Cross-Selling-Potenziale eröffnet.
  4. Aktuare bei langfristigen aktuariellen Abläufen von besseren Datengrundlagen profitieren und so portfolioübergreifende Maßnahmen gezielter designen.

 

Autoren:

Matthias Müller PPI AG

Matthias Müller (matthias.mueller@ppi.de) ist bei der PPI AG als Mitglied der Geschäftsleitung für den Bereich Versicherungen verantwortlich.

Sebastian Scholz PPI AG

Sebastian Scholz (sebastian.scholz@ppi.de) verantwortet bei der PPI AG als Senior Manager im Bereich Consulting Versicherung unter anderem das Geschäftsfeld Cyber.

Autor(en): Matthias Müller, Sebastian Scholz