Die Stuttgarter Lebensversicherung (SLV) sieht nach einem starken Jahr 2024 finanziell gut für die Zukunft aufgestellt und will 2025 die geplante Fusion mit der Süddeutschen Krankenversicherung (SDK) vorantreiben.

In einem Pressegespräch erklärte der Vorstandsvorsitzende der Stuttgarter Dr. Guido Bader, das Unternehmen habe 2024 dem allgemeinen Wirtschaftstrend entgegenstehend „ein wirklich gutes Jahr gehabt“.

Zugewinn beim laufenden Beitrag über Marktdurchschnitt

Die Beitragssumme beim Neuzugang der SLV sei um 10,4 Prozent auf 2,17 Milliarden Euro gestiegen, was das „beste Leben-Neugeschäft in der Geschichte der Stuttgarter“ darstelle. Gerade beim laufenden Beitrag sehe die SLV ihren Schwerpunkt und steigerte das Neugeschäft dort um 9,5 Prozent auf 69,9 Millionen Euro. Mit diesem prozentuellen Zugewinn liege man über dem Marktdurchschnitt von 2,7 Prozent (basierend auf dem GDV-Rundschreiben 01/2025). Beim Einmalbeitrag gab es eine Steigerung von 4,8 Prozent auf 44,1 Millionen Euro, womit man unter dem Marktdurchschnitt (plus 10 Prozent) verbleibe. Bei den gebuchten Beiträgen habe die SLV ein Plus von drei Prozent eingefahren, was dem Markt entspricht.

Auch in der SHU-Versicherung (Sach-, Haftpflicht- und Unfallversicherung) sprach Bader von einer kontinuierlich positiven Entwicklung, auch wenn Beitragseinnahmen 2024 nur leicht auf 137,8 Millionen Euro anstiegen (im Vergleich zu 135,8 Millionen Euro im Vorjahr).

Die Solvenzquote der SLV stehe weiter im positiven Bereich. Offizielle Jahresendwerte lagen zum Zeitpunkt des Gesprächs noch nicht vor, für das vierte Quartal gab Bader die Quote jedoch mit 689,4 Prozent an, verglichen mit 492,3 Prozent zum Jahresende 2023. Die Angabe enthielt dabei bereits die Volatilitätsanpassung, allerdings flossen in die Berechnung nicht die Übergangsmaßnahmen aus dem Solvency-II-Regelwerk ein.

Ebenso sprach der SLV-Vorstandsvorsitzende von einer „marktüberdurchschnittlichen Finanzstärke“ des Versicherers nach Handelsgesetzbuch (HGB): Das Eigenkapital sei um sieben Prozent von 200 auf 214 Millionen Euro gewachsen, die freie RfB (Rückstellung für Beitragsrückerstattungen) um zehn Prozent von 123 auf 136 Millionen Euro. Die Eigenmittel- sowie Eigenkapitalquote lägen mit 166,5 Prozent beziehungsweise 3,8 Prozent jeweils über dem Marktdurchschnitt.

Fusion mit SDK soll 2025 vorangehen

Die Stuttgarter ist zuversichtlich, auch 2025 weiter zu wachsen und erwartet ein ähnlich starkes Neugeschäft wie 2024. Schwerpunkt im Portfolio würden die bAV sowie Nachhaltigkeits- und Fondsprodukte mit Garantien bleiben, dazu brächte die zum Ersten Januar 2025 neu kalkulierte Berufsunfähigkeitsversicherung bisher einen „guten Zulauf im Neugeschäft“, so Bader.

Bei der geplanten Fusion mit der Süddeutschen Krankenversicherung sollen in diesem Jahr mehrere Etappenziele erreicht werden. Darunter sind die Entstehung eines Gleichordnungskonzerns zum Ersten Juli 2025. Bis Ende des dritten Quartals sollen dann kleine Unternehmensteile verschmelzen, beispielsweise soll die Süddeutsche Leben in der SLV aufgehen. Auf Nachfrage zur neuen Ordnung im Unternehmen nach der Fusion nannte Bader das Modell der BarmeniaGothaer als Vorbild. So sollen beide Marken im neuen Konzern bestehen bleiben, es wird aber ebenso einen gemeinsamen Namen für das Gesamtunternehmen geben. Die beiden Unternehmensführer, Bader und Dr. Ulrich Mintzlaff, könnten wechselseitig den Vorstandsvorsitz einnehmen und Co-CEO-Rollen ausfüllen.

Autor(en): Frederik Schmidt